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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0068
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DER ADEL IN BADEN, fbeihekrn.

nant seinen Abschied, ward im nämlichen Jahr badischer
Gesandter im französischen Hauptquartier in Russland,
1817 aber Gesandter am königl. würtembergischen Hofe
und f am 12. Februar 1834 zu Rastatt.

August Valentin v. H. Hofrath beim Hofraths-
collegium zu Karlsruhe f den 3. April 1808 als Ober-
vogt des Oberamts Yb erg zu Bühl und Carl v. H.
war Cantor und Ludwig v. H. Domprobst am ehe-
maligen Collegiatstift zu Baden.

Wappen 1666: geviert von S. und B. durch ein r.
Kreuz mit g. Mittelschild darin ein gekrönter 4t Adler
und belegt zu jeder Seite des Mittelschildes mit einem
g. Ringe. I. u. IV. einwärts ein gekrönter r. Löwe.
II. u. III. ein dreigezinnter g. Thurm mit 4+ Thüre und
darüber 2 dergl. Fenster.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. wachsend der
r. Löwe. II. fünf Straussfedern r. s. g, J4 b.

Decken: beiderseits r. g.

Freiherrliches Wappen 1778: wie das Wappen
von 1666, jedoch das

Kleinod: mit drei gekrönten Helmen. I. wachsend
der r. Löwe. II, stehend ein gekrönter 4t Adler im
Schnabel ein g. r. g. Band haltend. III. 5 Straussfedern
r. s. Jtg.b.—

Decken: I. u. III. r. g. II. t| g. —

(Minist Akten, v. Heyer-Rosenfeld. Badisches Lexicon
S. 86 u. 302. v. Wechmar S. 1 49. 61 etc.)

Hartlieb-Walsporn. (Taf. 33.)

Dieses alte Geschlecht gehörte zu den Patriziern zu
M emmingen und aus ihm erlangten die Brüder Jo-
hann und Jacob den rittermässigen Adelstand mit
Wappenbesserung durch Kaiser Max I. Wien den 27.
März 149 9. Ferner erhielten Johann und die Unter-
lassenen Kinder seiner Brüder Johann und Jacob Be-
stätigung des vom Kaiser Max verliehenen Adels, als
eines rittermässigen Adelstandes nebst Wappenbesserung
Regensburg den 17. Juli 1541.

Einzelne Mitglieder der Familie führen den Frei-
herrntitel, wohl wegen reichsritterschaftlicher Güter.

Ludwig Wilhelm Freiherr v. H. gen. W. war
1803 badischer Kammerherr.

Stammwappen: in G. ein 4t Kesselring (Kessel-
gehäng), dazwischen ein sechsstraliger r. Stern.

Kleinod: 4t Kesselring und r. Stern zwischen 2 g.
Büffelhörnern, belegt mit je zwei 4t Schrägbalken.

Decken: Jtg-

Verbessertes Wappen 1499 u. 1541: in ±t ein
g. Andreaskreuz, mitten belegt mit dem r. Stern zwischen
dem 44 Kesselgehänge.

Kleinod: zuweilen gekrönt, zwischen den mit je
zwei 4t Schrägbalken belegten Hörnern das g. Andreas-
kreuz mit dem r Stern zwischen dem 4t Kesselgehäng.

Decken: 4t g-

(v. Wechmar S. 28. v. Heyer-Rosenfeld etc.)

Haynau. (Taf. 33.)

Diese hessische freiherrl. Familie, stammt aus der
morganatischen Ehe des Kurfürsten Wilhelm I. von
Hessen mit Fräulein Rebecca Ritter aus „Haynau“
in Nieder Schlesien, welche den Namen Frau von
Lindenheim erhielt. Die aus dieser Verbindung ent-
sprossenen Kinder aber wurden zu Freiherrn von Hay-
nau, nach dem Geburtsorte ihrer Mutter, erhoben.

Ludwig Frhr. v. H. 1806 badischer Kammerherr,
war Polizeidirektor in Karlsruhe und trat 1815 ausser
Dienst. Georg Frhr. v. H., kam aus kurhessischen
Militärdiensten ebenfalls in’s Badische, wurde 1810 Com-
pagnie-Chef im Infanterie-Regiment Grossherzog und f
1813 zu Nicolinsky in russischer Gefangenschaft.

Wappen: von G. u. S. geviert. I. u. IV. ein g.
gekrönter r. Löwe. II. u. III. übereinander drei 4t Sparren
bis zum Schildesrande.

Kleinod: gekrönt mit zwei s. Büffelhörnern, in jeder
Mündung 3 Pfauenfedern und aussen besteckt mit drei
g. Kleestengeln von je 3 Blättern.

Decken: rechts r. g., links 4t s.

(Freiherrl. Taschenb. 1856. 1857 etc. v. Wechm. S
13 u. 41.

Heddesdorff (Hedesdorf). (Taf. 33.)

Aus dieser dem rheinischen Uradel angehörenden
Familie, welche der mittelrheinischen Reichsritterschaft
einverleibt war, findet sich 1807 ein Freiherr v. H. unter
den badischen Kammerherrn. Er war Kapitän 2. Klasse
und f 1812 im russischen Feldzuge. Weitere Nachrichten
unter dem Adel in Preussen und Nassau.

Wappen: in B. ein rechter s. Schrägbalken, belegt
mit 3 r. Pilgermuscheln.

Kleinode: wachsend ein s. Hahn, r. bewehrt mit
b. Flügeln, die zuweilen auch mit dem s. Muschelbalken
belegt Vorkommen.

Decken: b. s.

(Minist. Akt. v. Wechm. S. 28. Freiherrl. Taschenb.
1855 etc.)

Herding. (Taf. 33.)

Westphälischer Uradel von dem sich ein Zweig aus
dem Hause Hiltrupp nach Baiern gewendet hat und
Windisch-Eschenhach besitzt. Der Freiherrnstand
ist schon vom Jahr 1695 her erprobt. Heinrich v. H.
war einer der Gesandten beim westphälischen Friedens-
schlüsse und seine Nachkommen bilden die bairische Linie.
In Baden besitzt die Familie eine grosse Papierfabrik
zu Schriesheim, Amts Ladenburg.

Wappen: in R. auf gr. Dreiberg ein aufspringendes
s. Windspiel mit g. Halsband.

Kleinod: gekrönter Helm mit dem Windspiel,

wachsend.

Decken: r. s.

(Badisch. Lex. S. 995 etc.)

Hertling. (Taf. 33.)

Pfälzische Familie, die in Baiern angesessen und be-
dienstet ist, auch zu Schier stein im Nassauischen vor-
übergehend begütert war. Philipp Freiherr v. H.
1803 als Landschreiber in Ladenburg mit der Pfalz
von Baden übernommen, fungirte seit 1818 als Kreisrath,
wurde 1828 pensionirt und landesherrlicher Commissär
bei der Theaterintendantur zu Mannheim, welche Stelle
er noch 1836 bekleidete. Der kurpfälzische geheime Rath
und Vicekanzler Johann Friedrich H. hatte Mün-
chen den 20. Septbr. 1745, den Reichsvikariats-Ritter-
stand an sein Geschlecht gebracht und dessen Sohn der
kurbairische geheime Staatsrath Johann Friedrich,
München den 23. (20.?) Juni 1790 demselben denReichs-
vikariats-Freiherrnstand erworben.

Wappen ,(1745): von R. u. B. geviert mit ge-
kröntem g. Mittelschild, darin ein wachsender r. Löwe, in
der rechten Vorderpranke eine b. Lilie haltend. I. u. IV.
ein s. Stern zwischen zwei g. Flügeln. II. u. III. ein s.,
bis in’s Schildeshaupt aufsteigender Sparren, von 3 s.
Wecken (2. 1.) beseitet,

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. zwei Hörner
rechts r. g. links g. r. dazwischen, wachsend, der r. Löwe
mit der b. Lilie. II. offner g. Flug, dazwischen, über-
einander gestellt, unten eine s. dann eine b. Raute und
darauf ein s. Stern.

Decken: rechts r. g., links b. s.

Freiherrliches Wappen: 1790, genau wie das
ritterliche, nur sind die Farben der Hörner des ersten
Helmes rechts s. r., links r. s.

(v. Wechmar. S. 48. v. Heyer-Rosenfeld etc.)
 
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