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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0146
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132

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

ebenfalls in den badischen Adelstand erhoben worden ist,
unter Verleihung des Wappens, des, im Diplom als Ad-
optivvater bezeichneten, Georg v. St., jedoch ohne den
Beinamen von Ortenberg. Auch dieser ist 1842 kinder-
los gestorben.

Wappen: in B. mit einem von R. und G. achtmal
schräglinks getheilten Schildeshaupt, im g. Neste ein s.
Pelikan mit seinem Blute 8 Junge fütternd. Das Schil-
deshaupt wird auch G. mit 4 linken r. Schrägbalken an-
gegeben.

Kleinod: gekrönt mit g. Nest und Pelikan.

Decken: r. g.

(Ministerial - Akten. Badisches Lexicon S. 1056.
Gritzner).

Sury. (Taf. 77.)

Sehr altes Geschlecht der Stadt Solothurn in der
Schweiz, auch Suri oder Suren geschrieben, woselbst
bereits 1251 Urs Suri urkundlich erwähnt wird. Dasselbe
soll eines Stammes mit den edlen Herrn vonMüllenheim
sein, mit dem es auch ähnliches Wappen hat (vide S. 64.
Taf. 88). Genannter Urs von Müllenheim soll zuerst
der „Saur“ genannt worden und mit dem Herzog
Berthold von Zähringen nach Solothurn gekom-
men sein, woselbst sich das Geschlecht in verschiedene
Linien theilte. Mit Georg Suri, welcher dem grossen
Rathe in Bern angehörte, starb dessen Linie 1480 da-
selbst aus. Mitglieder einer anderen Linie sind noch
jetzt in Solothurn vertreten und sie besitzen Häuser
und Güter in und bei Freiburg im Grossherzogthum.

Wappen: in B. auf gr. Dreiberg, an gr. Stiel mit
zwei Blättern, eine 5 blätterige s. Rose, g. besamt und
mit 5 gr. Kelchblättchen.

Kleinod: gr. Dreiberg, daraus wachsend die Rose
wie im Schild.

Decken: b. s.

(H. Heydt - Vanotti. Heyer von Rosenfeld. Leu,
Schweizer Lexikon Bd. XVII. S. 762 u. ff.).

Tamistein. (Taf. 77.)

Der Stammvater dieses adeligen Geschlechts ist der
kurmainzische Hofgerichtsrath und Regierungs - Sekretär
Joachim Franz Fleischmann, welcher Frankfurt
am Main den 7. April 1764, von dem Kaiser Franz I.
unter dem Namen von Tannstein genannt Fleisch-
mann in den Reichsadelstand erhoben wurde. Sein
Grossvater mütterlicher Seits war der kurmainzische Hof-
und Revisionsrath von Bittenfeld, dessen Wappen
er angenommen hatte. Gottfried v. T., fürstlich - lei-
ningen’scher Obristlieutenaut wurde in gleicher Eigen-
schaft von Baden übernommen, zeichnete sich rülimlichst
in verschiedenen Schlachten aus und starb am 14. Au-
gust 1832 auf seinem Gut und Schlösschen Burgberg
bei Ueberlingen als Generalmajor a. D. und Kammer-
herr. Sein Sohn Georg v. T. diente ebenfalls in dem
grossherzoglichen Militär.

Wappen: in R. ein von B. und S. gespaltener
Pfahl, belegt mit drei Sparren in verwechselten Farben.

Kleinod: gekrönt, ein offener 4t Flug, dazwischen
eine s. Lilie.

Decken: rechts r. s., links b. s.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher. Ba-
disches Lexicon S. 221 u. 1061. v. Wechmar S. 4. 30.
Heyer v. Rosenfeld).

Thitler. Taf. 77.)

Badische Familie, wohl aus Freiburg stammend.
Josef v. Th, war Regierungsrath daselbst, dann 1811
Ministerialrath, 1814 aber Kreisrath und nahm seinen
Abschied 1823. Er hatte drei Söhne, Karl, Wilhelm

und Ludwig und war, Wien den 24. Januar 1804, als
Landrechtenrath zu Freiburg von dem Kaiser Franz II.
in den erbländischen österreichischen, erblichen Adel-
stand erhoben worden.

Wappen: geviert I. u. IV. in G. einwärts ein 44:
Löwe. II. u. III. von R. u. S., viermal in die Länge,
dreimal quer geschacht.

Kleinod: gekrönt mit offnem 44 Fluge.

Decken: rechts 44 g-> links r. s.

(Ministerial- Akten).

Theobald. (Taf. 77.)

Diese im Grossherzogthum bedienstete, ehedem auch,
bis 1756, mit dem Pfarrdorf Waltersweier, Amts
Offenburg begüterte, adelige Familie, ist auch in
Baiern und Würtemberg vorgekommen. Sie findet
sich besonders in Rastatt und dort sind auch die Gebrü-
der Ludwig, Karl und Josef geboren.

Ludwig, gestorben den 4. September 1837 zuKarls-
ruhe, war badischer Geheimerrath und Präsident der
Oberrechnungskammer und von ihm stammt der gross-
herzogliche Oberamtmann Ludwig v. Th. zu Wald-
kirch, sowie überhaupt die badische Linie des Ge-
schlechtes.

Karl v. Th. vermählt mit einer Freiin von Pöll-
nitz wurde bairischer General, starb aber mit Hinterlas-
sung nur einer Tochter, und Josef v. Th., vermählt mit
einer Freiin von Hügel, war würtemberg’scher Gene-
ralmajor uud sein Sohn Theodor wurde als k. k.
österreichischer Hauptmann am 21. Januar 1847 von dem
Könige von Würtemberg in den erblichen Freiherrnstand
erhoben, fiel aber 1848 bei der Erstürmung von Wien
und beschloss die freiherrliche Linie.

Karl v. Theobald, königlich -preussischer Obrist,
vorher in badischen Militärdiensten, lebte (1878) zu Frei-
burg im Pensionsstande.

Wappen: in 4+ ein g.', Sparren, bis zum Schildes-
rande aufsteigend, oben von je einer g. Rose, unten
von einem, zuweilen gebildeten, s. Halbmonde, die Hör-
ner nach oben, beseitet.

Kleinod: Edelkrone.

Freiherrliches Wappen (1847). In 4+ ein r.
Balken, darüber zwei g. Rosen, darunter ein bis an die
Balken reichender g. Sparren unter dem, aufwärts ge-
kehrt, ein s. Mond.

Kleinod: s. Reiherbusch.

Decken: 44 S-

Variante desselben Wappens: wie das adelige.

Kleinod: gekrönt, wachsend ein 44 Hund mit g.
Halsband.

Decken: 44

(Hof- nnd Staatshandbücher. Badisches Lexicon
S. 1123. v. Wechmar S. 12. 39. 50. 298. 300. Freiherr
v. Fröhlich. Gritzner).

Treitschbe. (Taf. 77.)

Ursprünglich böhmische Familie, aus welcher die
Brüder Franz Adolf und Eduard Heinrich, Dres-
den den 25. Juli 1821 von dem Könige von Sachsen
in den erblichen Adelstand erhoben worden sind.

Dr. Heinrich v, T. kam als ordentlicher Professor
der philosophischen Fakultät nach Heidelberg, ist ver-
mählt mit Freiin Bertha von Bodmann und lebt jetzt in
Berlin.

Wappen: von G. u. B. geviert. I. schräg rechts
gelegt eine r. Rose an gr. Stiel mit 2 gr. Blättern an
jeder Seite. II. u. III. drei g. Sterne (1. 2). III. schräg
rechts gelegt, die Spitze nach oben, ein s. Schwert.

Kleinod: r. g. b. s. b. Wulst ein offner Flug,
rechts g., links s., davor zwei geharnischte Arme, zwei
gekreuzte s. Schwerter haltend.
 
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