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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,7): Die Wappen des Nassauer Adels — Nürnberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.24836#0023
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NASSAUISCHER ADEL. EDELLEUTE.

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in nassauische Dienste, wurde 1847 Oberforstbeamter zu
Montabaur und starb 1852 kinderlos zu Hachenburg. Seine
Wittwe, eine geb. v. Neubronn-Eisenburg, lebt noch
im Herzogthum.

Wappen: Von B. und R. geviertet mit s. Herzschild,
darin ein auffliegender # Rabe. 1. und 4. drei, 2.1, s.
Sterne, 2. und 3. einwärts gekehrt ein gekrönter g. Löwe,
mit einem Schwert in den Pranken. — Zwei gekrönte
Helme: I. der Löwe des Schildes, II. der Rabe. — De-
cken: rechts r. und g., links # und s.

UTorileclc (Tafel 14)

sind wahrscheinlich die N., genannt von Braun, welche
Hattstein anführt, dem Wappen nach aber sicherlich nicht
eines Stammes mit den N. v. Rabenau (siehe bayr. Adel
S. 49, Taf. 49). Das Geschlecht besizt gegenwärtig in
Nassau das Patronat zur Kirche Lierscheid, Amts St. Goars-
hausen, dessen Vogtei es seit 1594 inne hatte, weiters das
vorm. v. Allendorf’sche Mannlehen zu Nastätten, Pohl und
Lindschied. Bis 1848 wählbar zur Herrenbank.

Wappen: Aus einem im Schildesfuss liegenden Aste
emporwachsend zwei Rosen mit Stengeln und Blättern ;
der Schild mit einem Balken überzogen. — Auf dem
gekrönten Helm die Rosen und der Ast. Die Farben zu
ermitteln war bisher nicht möglich. Nach den Lehens-
akten zu urtheilen, scheint solche die Familie selbst nicht
zu kennen.

Oettisiges* (Tafel 14)|

geadelt 1751 von Kaiser Franz I., ehemals reichsritler-
schaftlich im Kanton Odenwald, seit 1785 zum adeligen
Haus Frauenstein zu Frankfurt gehörig. Besizen in Nas-
sau ein Gut zu Erbach, Amts Eltville, und waren bis 1848
wählbar zur Herrenbank.

Wappen: In # von einer im Schildesfuss stehenden
s. Zinnenmauer aufspringend ein s. Löwe mit einem hal-
ben g. Mühlrad in den Pranken. — Auf dem Helm der
Löwe wachsend. -— Decken: und g. (s. ?).

Reichenau (Tafel 14)

stammen aus dem ehern. Fürstenthum Nassau-Siegenburg,
besassen daselbst in dem Seel- und Burbach-Grunde das
adelige Gut »in den Heistern.« Adelig seit etwa 150 Jah-
ren. Im Herzogthum bedienstet.

Wappen: Von G und ^ geviertet. 1. und 4. drei
2.1, # Doppelhaken (Klampern), 2. und 3. ein s. Einhorn
mit g. Waffen. — Auf dem gekrönten Helm ein wach-
sendes Einhorn. — Decken: und g.

RwssSea* (Tafel 14)

Der von Seite Bayerns durch den k. bayr. Verdienstorden
1815 persönlich, unterm 17. Nov. 1827 aber erblich gea-
delte geh. Domainenrath R., erhielt 1823 und beziehungs-
weise 1828 von Nassau die Anerkennung seines Adelsstan-
des. Im Ilerzogthum ist die Familie begütert und bedien-
stet, war auch wählbar zur Herrenbank bis 1848.

Wappen : In B. ein springendes s. Ross. — Aus dem
gekrönten Helm hervorwachsend ein geharnischter Arm
mit einem Schwert. — Decken: b. und s. (siehe auch
dies Geschlecht unter dem bayr. Adel).

Sachs (Tafel 14)

gutes altes Geschlecht, ursprünglich Patrizier der Reichs-
stadt Nürnberg. 1701, 26. Febr. Bestätigung des alten
Herkommens durch den grössern Pfalzgrafen Frhrn. von
Ingelheim, mit Wappenvermehrung und Ertheilung der
kleineren Pfalzgrafen - Comitive. 1766, 11. Dec. Reichs-
Adelstand durch Kaiser Joseph II. für G. Math. Rudolph
v. S. Protonotarius beim wetzlarschen Reichskammerge-
richt. Im Herzogthum Nassau ist die Familie bedienstet.

Stammwappen: In # drei, 2.1, s. Rosen mit g.
Saamen und gr. Puzen. — Auf dem Helm der ^-geklei-
dete Rumpf einer gekrönten Jungfrau mit s. und # ge-
theilten Flügen. — Decken: J)1 und s.

Vermehrtes Wappen (1701): Gespalten. VorneStamm-
wappen mit einem g. Felsen im Schildesfuss vermehrt;
hinten in R. zwei g. Schrägbalken, vor denen auf gr.
Dreiberg ein s. Strauss steht. — Auf dem gekrönten Helm
das Kleinod des Stammwappens, doch der Rumpf unten
gleichfalls mit dem g. Felsen bezeichnet. — Decken:
rechts und s., links r. und g

J e zi ges Wappen (1766): Ist mit wenig Aenderungen

Bd. II.

Abtheilung 7.

wie das vorige. Im 1. Felde ist der Dreiberg hier s.
statt g., im hintern steht der Strauss für sich im r. Feld
und die beiden g. Schrägbalken sind hier im Schildes-
haupt angebracht. — Beim Kleinod fehlt der Dreiberg.
— Decken: wie oben.

St.-George (Tafel 14)

französischer Adel, zur Zeit der Hugenotten-Verfolgung
nach Deutschland emigrirt. Sollen von der Grafschaft St.-
George bei Nimes auch den Grafentitel geführt haben. (Siehe
auch die St. Saint-George unter dem bayr. Adel).

Wappen: In B. der Ritter St. Georg aufs. Ross, den
(r.) Drachen tödtend. — Auf dem gekrönten Helm drei
Federn s., b., s. — Decken: b. und s.

Solemaehei* (Tafel 14)

stammen zunächst aus Koblenz. Der kurtrierische geh.
Rath und Hofkanzler Johann Arnold S. zu Namedy
wurde 1735 von Kaiser Karl VI. geadelt und dessen
Sohn Joh. Hugo v. S. in die unmittelbare rheinische Reichs-
ritterschaft aufgenommen. Im Herzogthum besizt das
Geschlecht den Hof Ritzenhahn bei Caden, Amts Wallme-
rod und den Zehnten in der Gemarkung Girkenrod als
nass. Lehen.

Wappen: Geviertet. 1. und 4 in B. drei, 2.1, g.
Sterne, 2. und 3. von S. und ^ getheilt mit einem Rad
von sieben g. Gleven (Lilienzeptern). — Auf dem ge-
krönten Helm ein g. Stern. — Decken: rechts # und
g., links b. und s.

Teng» (Tafel 14)

stammen aus Sachsen, you wo sie zur Zeit des 30jährigen
Krieges religionshalber nach Ungarn auswanderten. Ein
Glied der Familie, das sich in östreichischen Militär-Dien-
sten im J. 1814 bei Bar-sur-Aube und Brienne bei den
Uhlanen unter Fürst Schwarzenberg besonders auszeich-
nete, wurde 1843 von Kaiser Ferdinand I. in den erblän-
dischen österr. Adelstand erhoben, mit Beilegung des Prä-
dikats »Edler von Lanzensieg« als Erinnerung des bewie-
senen Muthes und der Tapferkeit des Adelserwerbers.
Ein Sohn desselben ist zu Geisenheim im Rheingau, Amts
Eltville, begütert.

Wappen: In R. auf gr. Dreiberg ein s. Löwe, in der
rechten Pranke eine Lanze mit und g. Fähnlein (Uh-

lanenlanze), in der linken Pranke einen gr. Kranz (Sie-
geskranz) haltend. In jedem Obereck des Schildes ein g.
Stern. — Auf dem gekrönten Helm ein geharnischter
Arm einen türkischen Säbel schwingend. — Decken:
rechts r. und s., links r. und g. Das frühere (Stamm-)
Wappen ist auf der Tafel gleichfalls abgebildet.

Tliewalt (Tafel 14)

Gürtler von Gürtelrein. Der vorm. Obersteuerrath
Tliewalt (f 1834), Schwiegersohn des nassau - oranischen
geh. Raths Gürtler v. Gürtelrein, wurde mit der angege-
benen Namens-Verbindung vom Herzog Wilhelm von Nas-
sau geadelt. Ein Sohn desselben ist im Ilerzogthum ange-
sessen und bedienstet.

Wappen: In S. ein r. Schrägbalken, der Länge nach
mit drei g. Lilien belegt. Unter dem Balken zwei g.
Sterne. — Auf dein gekrönten Helm ein geschlossener
s. Flug, mit den zwei g. Sternen belegt. — Decken :
r. und s.

Trapp (Tafel 15)

Am 28. Juli 1786 erhob Kaiser Joseph II. die Brüder
Wilhelm und Joseph T. mit dem Prädikat »von und zu
Ehrenschild« in den Reichsadelstand. Die Nachkommen
des leztern (t 1818 als kurtrierischer Oberstlieutenant)
sind im Ilerzoglhuni bedienstet.

Wappen: Durch einen g. Balken von B. und R. ge-
theilt. Oben ein springender g. Hirsch, unten zwei ge-
kreuzte s. Schwerter. -— Auf dem gekrönten Helm der
Hirsch wachsend zwischen zwei g., b. und r., s. getheil-
ten Hörnern. — Decken: rechts b. u. g., links r. u. s.

TschutH (Tafel 15)

berühmtes altes Schweizer-Geschlecht aus Glarus, in eini-
gen Linien auch freiherrlich, führte von seiner Herrschaft
Creplang den Beinamen, sowie auch von seinem kloster-
secking’schen Erbamte den Titel »Meier von Glarus.« Im
Herzogthum bedienstet.

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