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Sieglin, Ernst von; Watzinger, Carl [Hrsg.]; Schreiber, Theodor [Hrsg.]
Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 2,1B): Malerei und Plastik — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.27682#0018
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2

ALEXANDER DER GROSSE UND PTOLEMÄER

Stirnmitte zwei nach rechts und links auseinanderfallende Locken. Darüber folgt
eine zweite, ähnlich bewegte Lockenreihe. Spuren von Rot in der Mundspalte und
auf dem Haar.

2. Kopf Alexanders des Gr. Gefunden bei Damanhur, früher Sammlung Reinhardt.

Stuttgart Inv. 20. Tafel IV und V. Weisser, grosskörniger parischer Marmor.

H. 14 cm, Gesichtsh. 6,8 cm.

Schreiber a. a. 0. 5 3 f., Fig. 7; Bernoulli a. a. 0. 65.

Kopf mit Halsgrube und Brustansatz zum Einsetzen in eine Statuette, derb
zugehauen. Die rechte Seite des Oberkopfes und die herabhängenden Locken auf
der rechten Schläfenseite sind weggebrochen. Die Rückseite ist nicht ausgeführt,
nur der Form des Kopfes gemäss grob zugehauen. Der erhobene Kopf ist zur linken
Schulter gedreht. Über der Stirnmitte steigen zwei doppelte Haarlocken steil empor,
um dann auf beiden Seiten herabzufallen. Hinter dem Lockenkranz Rest der Ein-
tiefung für eine Binde um den Oberkopf. Der Kopf unterscheidet sich von dem
vorigen durch die weichere, rundlichere Modellierung von Wangen und Stirn, durch
die deutliche Angabe des Ober- und Unterlides der Augen und die abweichende Be-
wegung der Stirnlocken.

3. Kopf Alexanders des Gr. Stuttgart Inv. 25. Tafel VI und V. Weisser, gross-
kristallinischer Marmor. H. 12,5 cm, Gesichtsh. 7,3 cm.

Vordere Hälfte eines Kopfes, in Halshöhe gebrochen, nur Gesicht und Hals
sind ausgearbeitet, hinten eine senkrechte glatte Anschlussfläche mit kleinen Ver-
tiefungen (für Ergänzung in Stuck). Über der Stirn eine konkave, etwas nach der
linken Seite verschobene Einarbeitung, darin vorn deutlich zwei Bohrlöcher neben-
einander, das grössere 1,6 cm tief, 0,6 cm breit, das kleinere 0,9 cm tief, 0,4 cm breit;
sie dienten offenbar zur Befestigung eines Stirnschmuckes. Auf den gerauhten
Flächen an den Schläfen und neben den Wangen werden die Haarlocken aus Stuck
angefügt gewesen sein.

Der Kopf war etwas erhoben und mit leichter Drehung nach der rechten Schulter
gewandt; die rechte Gesichtshälfte ist demgemäss verkürzt und zusammengefasst;
das energische Gesicht mit dem kräftig gerundeten Kinn, der geraden Nase und der
vorgeschobenen Unterstirn ähnelt dem Porträt Alexanders d. Gr.
 
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