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Sieglin, Ernst von; Watzinger, Carl [Hrsg.]; Schreiber, Theodor [Hrsg.]
Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 2,1B): Malerei und Plastik — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.27682#0086
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62

GÖTTER

südwestlichen Kleinasiens und die Inseln desÄgäischen Meeres bilden mit Alexandria
eine Kunstprovinz, aber die grosse Handelsstadt selbst hat keine selbständige
Kunstschule hervorgebracht; es gibt wohl Kunst und vor allem Kunsthandwerk in
Alexandria, aber keine im eigentlichen Sinn alexandrinische grosse Kunst.

46. FrauenkopfDresden Inv. 2600/B 4. Abb. 17. Harter Kalkstein. H. 22,5 cm.

Im Hals schräg gebrochen. Die Bearbeitung des Gesichts ist begonnen, die
Lippen stehen noch in Bosse. Das rauh gelassene Haar ist in Melonenfrisur über
die Ohren nach hinten gestrichen und hinten in einem flachen, scheibenförmigen
Schopf aufgenommen, der nur roh zugehauen ist.

Der Kopf entzieht sich wegen seiner rohen Handwerksarbeit einer sicheren
Datierung. Da die Frisur der gewellten Haare und des flachen Haarschopfes hinten
auch an Mumienmasken aus antoninischer Zeit ähnlich wiederkehrt (vgl. Edgar,
Coffms 33, 165/66 TafelXXIV; Pagenstecher, ExpeditionSieglinll 1 A 15, Abb.4,5),
würde einer Datierung in das 2. Jahrhundert der Kaiserzeit nichts im Wege stehen.

GÖTTER

4j.Kopf des Sarapis. Alexandria Inv. 35 (3240). Tafel XXIX. Weisser Marmor.
H. 29,5 cm.

Breccia, Alexandrea ad Aegyptum 1 87; Amelung, Rev.archdol. 1903 II 189, Fig. 1.

Vordere Hälfte des Kopfes erhalten, die rückwärtige ist mit senkrechtem Bruch
abgesplittert. Im Hals gebrochen, sonst ist die Oberfläche unberührt. Auf dem
Oberkopf scheibenförmige Fläche von 10,5 cm Dm. zum Aufsetzen des Modius.
Der Kopf war ganz leicht nach der rechten Schulter geneigt.

48. Kolossalkopf des Sarapis, gefunden in der Nähe der sog. Pompejussäule. Alexandria
Inv. 523(3914). Tafel XXX. Schwarzer Basalt. H.51 cm.

Breccia, Alexandrea 2 17, Fig. 11 o; Amelung, Rev. archdol. 1903 II 189, Fig. 2.

Kopf und Hals mit Ansatz der Brust zum Einlassen in eine Gewandstatue zu-
gerichtet. Die Nase und die fünf frei auf die Stirn herabhängenden Locken ab-
geschlagen, Lockenenden und Barthaar am Kinn bestossen. Der Kopf ist energisch
emporgerichtet und etwas nach der rechten Schulter gewandt.
 
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