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Weise den Kreislauf eines Jahres wiedergeben. Bei ihnen
finden wir nun, allerdings auf späten Denkmälern, auf denen
sie als geflügelte Jünglinge oder Eroten dargestellt sind, das
Füllhorn als Attribut verwandt, ich nenne als Beispiel den
Kasseler Sarkophag'), auf dem der Herbst und der Winter
dasselbe führen. Ausserdem lässt sich hier die Knabengestalt
mit dem Füllhorn auf dem Bronzemedaillon des Commodus
anführen, in dem AVieseler2) wohl mit Recht den Re-
präsentanten des Novus Annus erkannt hat. Wie in diesen
beiden Fällen die natürliche Bedeutung des Füllhorns zweifel-
los ist, glaube ich dieselbe auch bei der Annona voraussetzen
zu dürfen.
T e 1 1 u s.
Auf späteren römischen Denkmälern, vor allem auf
Sarkophagreliefs3) erscheint oft gelagert mit dem Füllhorn
im Arm die Figur der Tellus, der personifizierten Erde. Der
Kultus4) derselben ist ein sehr alter, doch hat sie im Laufe
der Zeit eine merkliche Veränderung durchgemacht, indem
aus der alten agrarischen Gottheit ein Wesen kosmischer
Natur sich entwickelt hat. In diesem Sinne wird sie, um
den Begriff des festen Elements auszudrücken, gern der Per-
sonifikation des Meeres oder dem Caelus gegenübergestellt,
so auf dem Panzer der Augustusstatue von Primaporta.6)
Ausserdem dient sie auf vielen Sarkophagen einfach als
Lokalpersonifikation. Schon der Umstand, dass das Füllhorn
hier mit Aehren, Blumenkörben, säugenden Kindern und ge-
lagerten Rindern abwechselt, lässt über die Bedeutung des-
') Baumeister pag. 702. Abb. 760.
2) Annali dell' Inst. 1852 pag. 229.
3) of. Stark. De Tellure dea.
4) Preller. Rom. Myth. 11. pag. 2 0.
'") Mod. dell' Inst. VI. VII. Tal. 84. 1. 2.
Weise den Kreislauf eines Jahres wiedergeben. Bei ihnen
finden wir nun, allerdings auf späten Denkmälern, auf denen
sie als geflügelte Jünglinge oder Eroten dargestellt sind, das
Füllhorn als Attribut verwandt, ich nenne als Beispiel den
Kasseler Sarkophag'), auf dem der Herbst und der Winter
dasselbe führen. Ausserdem lässt sich hier die Knabengestalt
mit dem Füllhorn auf dem Bronzemedaillon des Commodus
anführen, in dem AVieseler2) wohl mit Recht den Re-
präsentanten des Novus Annus erkannt hat. Wie in diesen
beiden Fällen die natürliche Bedeutung des Füllhorns zweifel-
los ist, glaube ich dieselbe auch bei der Annona voraussetzen
zu dürfen.
T e 1 1 u s.
Auf späteren römischen Denkmälern, vor allem auf
Sarkophagreliefs3) erscheint oft gelagert mit dem Füllhorn
im Arm die Figur der Tellus, der personifizierten Erde. Der
Kultus4) derselben ist ein sehr alter, doch hat sie im Laufe
der Zeit eine merkliche Veränderung durchgemacht, indem
aus der alten agrarischen Gottheit ein Wesen kosmischer
Natur sich entwickelt hat. In diesem Sinne wird sie, um
den Begriff des festen Elements auszudrücken, gern der Per-
sonifikation des Meeres oder dem Caelus gegenübergestellt,
so auf dem Panzer der Augustusstatue von Primaporta.6)
Ausserdem dient sie auf vielen Sarkophagen einfach als
Lokalpersonifikation. Schon der Umstand, dass das Füllhorn
hier mit Aehren, Blumenkörben, säugenden Kindern und ge-
lagerten Rindern abwechselt, lässt über die Bedeutung des-
') Baumeister pag. 702. Abb. 760.
2) Annali dell' Inst. 1852 pag. 229.
3) of. Stark. De Tellure dea.
4) Preller. Rom. Myth. 11. pag. 2 0.
'") Mod. dell' Inst. VI. VII. Tal. 84. 1. 2.