Kautzsch,
Die Kunst
im württ.
Buch-
gewerbe.
Julius Diez. Aus Biedermeier mit ei. Verlag von A. Bonz & Co. in
Stuttgart.
haben den Schmuck des Buches von K. E. Knodt ..Wir sind die Sehnsucht"
Heinrich Vogeler-Worpswede anvertraut.1 Die fantastische, reichlich bizarre
Art des Künstlers, die sich oft in undefinierbaren Fabelwesen ergeht, kann
man hier recht gut kennen lernen, und man wird zugestehen müssen, daß
rein dekorativ genommen diese Rahmen und füllenden Schlußstücke ganz vor-
trefflich mit der Schrift zusammengehen. Jedenfalls ist es immerhin Kunst
gegenüber so unendlich vieler, einfach schlechter, Dilettanterei.
Bonz hat für das Buch von Ostini, Biedermeier mit ei (1904) zu den Liedern,
die aus der Jugend stammen, auch die Vignetten von Julius Diez ebendorther
mitübernommen. Man kennt diese Bildchen voll Erfindung und Geschick,
aber eigentlich sind es doch nur Augenblicksimprovisationen, wohl geeignet
zum Schmuck einer Kneipzeitung, allenfalls auch eines Wochenblattes, während
Sle als Schmuck eines ernsthaften Buches, das doch schließlich dauernden
Wert haben soll, nicht befriedigen können. Zudem ist manches so stark ver-
kleinert, daß es um die beste Wirkung kommt, anderes derb und breit. Der
Einband mit einer Zeichnung in Schwarz und Weiss auf Zitronengelb ist von
gleicher Art, doch stimmt wenigstens das Verhältnis der Zeichnung zu der
Größe der Fläche, und so wirkt das Ganze als heitere Dekoration gar nicht übel.
1 Nr. 17, 7 und 8.
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Die Kunst
im württ.
Buch-
gewerbe.
Julius Diez. Aus Biedermeier mit ei. Verlag von A. Bonz & Co. in
Stuttgart.
haben den Schmuck des Buches von K. E. Knodt ..Wir sind die Sehnsucht"
Heinrich Vogeler-Worpswede anvertraut.1 Die fantastische, reichlich bizarre
Art des Künstlers, die sich oft in undefinierbaren Fabelwesen ergeht, kann
man hier recht gut kennen lernen, und man wird zugestehen müssen, daß
rein dekorativ genommen diese Rahmen und füllenden Schlußstücke ganz vor-
trefflich mit der Schrift zusammengehen. Jedenfalls ist es immerhin Kunst
gegenüber so unendlich vieler, einfach schlechter, Dilettanterei.
Bonz hat für das Buch von Ostini, Biedermeier mit ei (1904) zu den Liedern,
die aus der Jugend stammen, auch die Vignetten von Julius Diez ebendorther
mitübernommen. Man kennt diese Bildchen voll Erfindung und Geschick,
aber eigentlich sind es doch nur Augenblicksimprovisationen, wohl geeignet
zum Schmuck einer Kneipzeitung, allenfalls auch eines Wochenblattes, während
Sle als Schmuck eines ernsthaften Buches, das doch schließlich dauernden
Wert haben soll, nicht befriedigen können. Zudem ist manches so stark ver-
kleinert, daß es um die beste Wirkung kommt, anderes derb und breit. Der
Einband mit einer Zeichnung in Schwarz und Weiss auf Zitronengelb ist von
gleicher Art, doch stimmt wenigstens das Verhältnis der Zeichnung zu der
Größe der Fläche, und so wirkt das Ganze als heitere Dekoration gar nicht übel.
1 Nr. 17, 7 und 8.
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