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Stuttgarter Mitteilungen über Kunst und Gewerbe — 1904-1905

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Die Kunst im württembergischen Buchgewerbe: nach der Ausstellung des Jahres 1904
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https://doi.org/10.11588/diglit.6370#0031
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Kautzsch,
Die Kunst
im württ.
Buch-

Gustav Halmhuber, Stuttgart, Kopfleiste der Chronik der Haupt- und Residenzstadt
Stuttgart 1902, herausgegeben vom Gemeinderat, gedruckt von Greiner & Pfeiffer.

ch reihe die Besprechung einiger weiterer Stuttgarter Werke hier an,
die unter Mitwirkung von teils auswärtigen, teils einheimischen Künstlern
zustande gekommen sind.

Unter ihnen dürfen wir die Chronika der Haupt- und Residenzstadt
Stuttgart, ausgegeben vom Gemeinderat 1902 (erscheint seit 5 Jahren),'
obenan stellen, nicht nur, weil das Buch vor 5 Jahren der erste Versuch

einer künstlerischen Gestaltung der Aufgabe war, sondern auch weil wirklich
etwas Einheitliches darin zustande gekommen ist. Mag immerhin die Aus-
stattung im ganzen etwas nach altdeutscher Manier schmecken, jedenfalls paßt die
gute alte Fraktur mit den Initialen (reproduzierten älteren Arbeiten) und dem son-
stigen Schmuck gut zusammen. Neu sind die Federzeichnungen von Gustav Halm-
huber in reinem Schwarz-Weiß. Von ihnen gilt wiederum, was wir schon oben zu
bemerken hatten, das Landschaftliche und sonst Lokale ist weitaus das Beste.

Weniger kann ich mich mit dem Türmer-Jahrbuch desselben Verlags (Greiner
& Pfeiffer) befreunden. Warum man eigentlich an dieser Stelle mit solcher
Kunst aus dritter Hand zufrieden ist, ist mir nie ganz klar geworden. Bar-
lösius ..sattlert" sich auch hier so durch, und das bißchen mehr Naturalismus,
dem wir begegnen, kann dem Gesamteindruck nicht aufhelfen.

Die Jubiläums-Ausgabe von Geroks Palmblättern hat E. Pfannschmidt mit
Buchschmuck versehen. Ich finde auch hier nur die Schlußstücke genießbar,
anderes, wie z. B, gleich die Einbanddeckelzeichnung, ist in hohem Grade
sinnlos. Was soll man zu diesem gotischen Gerank sagen, über dem sich
ein Inschriftband schwingt, während sich weiter oben eine Palme mit ihrem
Gezweig vor einer großen goldenen Sonne erhebt. Das sind allenfalls ein
paar Symbole schlecht und recht zusammenkomponiert, aber es ist ganz
gewiß noch lange keine Dekoration.

1 Nr. 17, 1-3. Vgl. die Kopfleiste dieser Seite.

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