E. Haenel,
Die Aus-
stellung in
Dresden.
Ulrich Nitschke in Stuttgart, Auf dem Gipfel. Aufnahme von R. Tamme in Dresden.
uns bewußt bleiben, daß die Wirkung hier doch vor allem von dem farbigen
Grundthema und den Werten seiner Durchbildung bestimmt wird. Das Farbige
ist auch hier das Primäre, wie bei den einigermaßen verwandten Bildern
Eugen Brachts. Nur verfällt Reiniger nicht in die weich-schönheitliche Skala
des Dresdners, ebensowenig wie etwa in den dekorativen Stilismus eines
Schulze-Naumburg, sondern bleibt trotz aller bewußten Tonsteigerung im engen
Zusammenhang mit der Natur selbst und ihrer Lebensfrische.
Neben Reiniger stehen in Stuttgart noch eine Reihe Landschafter, die zu
einer Gruppe zusammenzufassen unschwer gelingen könnte, führte nicht jedes
Einzelnen Arbeit wieder zu einer besonderen Art der Betrachtungsweise und
auch des Maßstabes fast mit Notwendigkeit hin. Ein gut Stück abseits von
ihnen sucht sich Carlos Grethe seinen Weg. Er ist, noch vor Kalckreuth,
im Jahre 1893 nach Karlsruhe gekommen und mit diesem dann an die Stutt-
garter Kunstschule übergesiedelt. Aber seine Kunst hat nicht im schwäbischen
Boden Wurzel zu schlagen vermocht, sondern sie ist dort geblieben und reif
184
Die Aus-
stellung in
Dresden.
Ulrich Nitschke in Stuttgart, Auf dem Gipfel. Aufnahme von R. Tamme in Dresden.
uns bewußt bleiben, daß die Wirkung hier doch vor allem von dem farbigen
Grundthema und den Werten seiner Durchbildung bestimmt wird. Das Farbige
ist auch hier das Primäre, wie bei den einigermaßen verwandten Bildern
Eugen Brachts. Nur verfällt Reiniger nicht in die weich-schönheitliche Skala
des Dresdners, ebensowenig wie etwa in den dekorativen Stilismus eines
Schulze-Naumburg, sondern bleibt trotz aller bewußten Tonsteigerung im engen
Zusammenhang mit der Natur selbst und ihrer Lebensfrische.
Neben Reiniger stehen in Stuttgart noch eine Reihe Landschafter, die zu
einer Gruppe zusammenzufassen unschwer gelingen könnte, führte nicht jedes
Einzelnen Arbeit wieder zu einer besonderen Art der Betrachtungsweise und
auch des Maßstabes fast mit Notwendigkeit hin. Ein gut Stück abseits von
ihnen sucht sich Carlos Grethe seinen Weg. Er ist, noch vor Kalckreuth,
im Jahre 1893 nach Karlsruhe gekommen und mit diesem dann an die Stutt-
garter Kunstschule übergesiedelt. Aber seine Kunst hat nicht im schwäbischen
Boden Wurzel zu schlagen vermocht, sondern sie ist dort geblieben und reif
184