d«,
Oer Pre,» ber.VlaiL,«
^rene' >m Beriagsori lowie burch
.t^nieu o„r«f, R.-Man LÄ» uub 80
LragenK^ Mono, ourch v,e Vos>
>e^0l.ea < Mar. L.b" ^»»ialich Auvellge-
,uhi Laarveiiede» uiouailich i^ tzranc»
Die .P'Sizl'ch' Vreiie' erichemi >üg»ch
emmai au.ch Loiiuiags Vte.i>«Ier1wabe'
.uucheniiich »reiwai. bie.Z«,ibtlber^«ocher»
ich elnmai »ae .viülziiche tzabrbuch^ bei
.>at,roionünberun^ Der Tt,e> ber Heiiaa»
.Vlü^iiche Geichtchibblüirer^ die ». 3».
aichi -richem, vleib. Stgenium be« ver-
ag» °,m ^ollr bSbere, Gewal» «,reik»
«erdo,4 Llvrung im veirleb bo, be,
«ezlebe, ketnen dlniorach au, rrachlieie-
«ning oder Rit^ahlnng. «erich,k',ant
l»r,na.'n<»«i.-,a«nn»e,n
Pfälzische Presse
Zeitung für Südwestdeulschland.
«N4e,^uprP,se> «
»dueRovo
o»o«Radatt. .Laai-aiiLem. «uaiaob 8»Vsg.
»ur vt« «inipaina, mm-Zetie. -tekl-««,
7- mm orei, M-rt i.—. «ubiaoü Viorl L^i»
Rubrieanselgen vt» zv mm HSb. »«
- mallgem irrlcheioev «ork 4^- lede
welce« ^i« V V,g mebr .«»«cheln,»
an oeittmmren Dagen und Vlüyea obue
Gewitbr. «luieigen ltab «orge'Lüi,- v"
8ablung«oer,aq -im'en mb Gpeienbere^
nung «aba„e konnnen be, oerichklich«,
veirreibunk, "e, «eraleichev ond «»»
kurien 'n «eg'all. - Äofrlchechronm
mlaÄba»»» a Mn
Nr. 179
Ltnztg»
2ag»5<n»rgabe.
Katierslautern. Monlag. Zv. Auni m«
Ferajprechstellen
Nr. zo.und llr. lär
äalirgang M
rauscklsk öu vom Aebivge nieöer,
"Au Aolkkcrrd-Aokm, öen alken Aang -
As ^lingen liebe öeuksclre Aieöer,
'Alie eiusk, öie lrolren ^ltfer lang.
Aa6 uns öen Hiöscklwur eöler Aklnen
Arneuern keuk' errnnerungsvoll:
Aaß Eitelkreii der fremöen Inkrnen .
"Aein ^asser nie melrr spiegeln solll
Rudolf Presber.
Befrett! - Befrett?
ruden.I
'atzt die Elocken läüten! Zündet Freuden.
feuer an! Denn der Feind. der ein'
ländzog in schtmmernder Wehr, auf der HS
Macht, voll eitler Hofsnung und nüchterner
Pläne, in unser Land. das er schon als das
seine wähnte, hat die welschen Fahnen nieder-
geholt und ist über die Erenze abgezogen. Der
Getzlerhut, dem Neverenz zu erweisen er uns
übermütig und brutal zwang. ist nicht mehr!
Froh erheben wir unser Haupt, schreiten wir
durch das goldene Tor der Freiheit, das in lan-
gen, schweren Jahren das Ziel unseres Lehnens
und Hofsens war. Erleichtert atmen wir aus!
Besreit! Vefreit!
Wie war es doch? Haben wir es denn schon
wieder vergessen oder lebt es nur noch tn unse-
rer Erinnerung wie ein böser Traum, der im
hellen Cchetn der Morgensonne zerrinnt? Ha.
ben wir nicht mit stummem Eroll zugesehen,
wie stch der Franzose tn unserem Lande breit
machte, die besten Wohnungen, Gebäude und
Plätze sür stch beanspruchle ohne Rllckstcht auf
unsere eigene Not, wie er das Recht vergewal-
tigte, Deutsche vor sein Tribunal der Willkür
zerrte und halbzioilisierte, fremdraffige Men-
schen zu unseren Bedrückern machte? Ist es
denn wirklich schon so lange her, als wir mit
ßusamniengebiffenen Zähnen ertragen mutzten,
daß er uns, unsere Brllder und Tchmesterp v-^n
Haus und Hof jagte nnd in oie '"resängniffe
spcrite?. Denken wir nicht mehr daran. dah
er unsere Heimat und unsere Wälder schändete,
dah er iandsremdes Geffndel zur ..Obrigkeit"
über uns erhob? All' das, was uns der Fran«
zose antat. war ntcht allein der Aussluh eineo
siegestrunkenen Milttarismus. es war etn
wohl durchdachtes. mit teuslischer Bosheit aus-
geklügeltes System. das uns schwach und mürbe
wachen sollte. Frankreich wollte srinr Macht.
sphäre dauernd an den Rhern oetleg-n. Mehr
als einmal erklärten franzdsische D^.i'.erale in
dec Psolz. datz di.i Tierbindung der Pfalz m^
Bayern und dem Reiche gelöst und die autonome
Pfa-'z Tatsache geworden sei. Haben wir das
vergeffen, denken wtr nlcht mehr daran, v.elche
Opser an Eut und Blut gebracht werden muh-
ten um uuserer Heimat, um unseres Vater-
landes, um unseres Deutschtums willen?
Doch. wir denken daran! Dankbar geden-
ken wir dcrer, die mit und sür uns gelitten
haben, die uns treu im Kampf zur Selte stan-
den; gedenken wir der Hilfe, die uns aus den
Nachbargebieten, aus Vayern und dem Reich
zuteil geworden ist. Gedenken wir in Dankbar-
keit und Verehrung des Reichsauhenministers
Dr. Stresemann, der für unsere Befretung sein
Leben in Arbeit verzehrte. In der Stunde der
Gefahr ist uns der Hader der Parteien klein
erschi^nen, haben wir uns die Hände gereicht
ein entwasfnetes Volk nicht wehrlos gegen die
Macht der Waffen ist. An der deutschen Treue
der psälzischcn Bevölkerung zerbrachen die Wel-
len welscher Sturmflut, scheiterten die Kolo-
nialmethoden. mit denen man uns gewinnen
und unsere Heimat vom Mutterlande losreitzen
wollte. Nein. wir können heute der abrücken.
den Besatzung kein Wort der Anerkennung
nachrufen, können nicht von französischer Rit.
terlichkeit, ntcht von der Grotzmut dcs Gegners.
nicht von dem Dcstreben reden, uns die mate-
rielle und psychische Belastung der Vesatzung so
wenig als möglich fühlen zu laffen. wie es dte
deutsche Besatzung in Frankreich von 1871 bis
1873 tat. Das Schuldkonto der Besatzung ist
zu groh, als dah wtr es heute mit leichter Hand
durchstreichen könnten.
handlungen, Sittlichkeitsverbre
die nur sehr selten eine Sühne fanden, schreien
zum Himmel. Die „schwarze Schmach" war
kein Phantasiegebilde. sie war eine furchtbare
Tatsache. für die eine lange Rethe grauenvoller
Vcrbrechcn zeugt. Schlimmer noch als körper-
liche Leiden und materielle Derluste war die
seelische Qual. war der Zynismus und die Ver«
logenheit französischer Machthaber. insbeson-
dere bei der Unterstlltzung des Separatismus.
die Unterdrückung jedes freien Wortes und der
uns angetane Gewiffenszwang zu ertragen.
Wer die Leidensgeschichte der Pfalz nicht kennt,
Die zahllosen Mih
chen und Morde.
der schlage nur herum 1n diesen Vlättern, die
des Ausbewahrens für spätere Geschlechter wert
sind. und vertiese ffch in die Schilderungen der
jchweren Zett, die htnter uns liegt. Dann wird
er begreifen, dah sich solche Aergewalttgun
i Volkes tns' Blut
rgewaltigung
eines freihettltsbenden
einfriht wie Eist, wtrd er verstehen, wa-
rum wir in der abztehenden Besatzung nur
den Bedrücker. nicht den Soldaten erblicken
können. Wir können nur sagen. dah dtese
Vesatzung ein Schandfleck tn der ,ranzösischen
Ccschichte sein wtrd: ste war ein, Kultur-
schande, ein Hohn auf unser vielgepriesenes
Zeitalter der Menschlichkeit. des Selbstbestim-
mungsrechtes und der Versöhnung der Völker.
Die Erlösung von dieser Besatzung i st eine Be-
freiung. ist ein Anlah zur Freude für jeden,
in dem der Freiheitswille noch nicht erstorben
ist. deffen Herz unter der Schmach der Unsrei-
heit gelitten.
Lahr die Elocken läuten! Zündet Freuden-
feuer an! Aber vergeht in der Begeisterung
einer Nacht nicht, dah ein opferretcher Sleg
den blutet, dah es ein Glted an
'' tst. dcn eine
Denkt an
wir, unseve Kinder und ———
sollen. an die Feffeln. mit dencn das Dersat'ller
Diktat und spätere Abkommen unsere innere
Entwicklung hemmen. uns hindern. im eigenen
Hause völlig fret zu sein. Uns nahm man die
Wasfen, während die Welt in Waffen starrt.
uns raubte man lebenswichtige Eebiete mit
deutschen Menschen. uns belaftete man mit
der Alleinschuld am Kriege. Das wollen
wir nicht vergeffen! Wir wollen uns da-
ran erinnern. dah Frankreich den deutschen
Westen entmtlitarisieren ließ. selbst aber seine
Angriffsbasis gegen Deutschland eifrig aus-
baut, und wir wollen uns bewuht bleiben, oah
das Grenzlandschicksal uns noch neue schwere
Prüfungen bringen kann. In der feierlichen
Stunde senden wir etnen ernjten Gruh hinüber
zu unseren Volks-, Kamps- und Letdensgenoffen
im Saargebiet, deren Befreiung immer noch
Objekt eines französischen Geschäfte» ist. Die
Rückgliederung des Saargebietes war eine
Voraussetzung sllr die Annahme des Young.
Planes. Die französische Polittk hat es ver-
standen, Deutschland durch Verhandlungen hln-
zuhalten: der Dölkerbund tut nichts. um das
seinem Schutze unterstehende Eebiet dem Deut-
schen Reiche zurückzugeben. zu dem es gehört.
Daran denken wir heute mit Schmerz. und wie
mit unseren Nachbarn an der Saar. so fühlen
wir uns auch verbunden mit den deutschen Brü-
dernli«
/1ns
teil
D° mlsch^l
ein fragender Ton: Befreit? Besreit? llnd
wir gcstchen ehrlich: Ach nein, wir sind ja nicht
befreit! Nur eine, allerdings eine schmach-
volle, schwer niedervrückende Kette haben wir
von uns abgeschüttelt. andere halten unsere
Glieder noch umschlungen, drohen uns auch
heute noch xu erdrücken. Aber wir wollen
raffeln an diesen Ketten! Wir wollen nicht
ruhen, bis wir sie von uns geworfen
haben. Das Fallen der einen Kette
spannt unsere Kraft, stärkt unseren Elau-
ben an die endgültige. volle Befrelung.
Sollten wir, dte rvir dte Heere des selbstbewuh-
ten, nationalstolzen Frankreich bei uns etn-
ziehen sahen und in den letzten Wochen ihren
Rückzug vom Rhetn erlebten. nicht hoffen dür-
sen, dah wir auch die nächsten Etappen und
jchliehlich das Ziel, die wahre Freihett
erreichen werden,- wenn Treue zum Vaterland,
Kampfeswille und Opfermut tn uns lebendig
bleiben? Doch. wir dürfen es! Wir wollen
auch unsere Kinder, die das Werk der Besrei-
ung fortsetzen müffen. in dieser Hoffnung er-
zieyen und in festem Glauben an eine beffere
deutsche Zukunft die Wethe dteses bedeutungs-
oollen Tages in ihr Herz jenken.
Deshalb laht die Glocken läuten! Zpndet
Freudenseuer an!