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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 4.1918/​1919

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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.52777#0169
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Wien. Bei Halm & Goldmann hatten ausgestellt im September
die Linzer Vereinigung „Der Ring“ und im Oktober Dr. Stefan Eggeier.
— Ein lebhafter Umsatz in Bildern ist seit mehreren Jahren zu verzeichnen.
Man zahlt hohe Preise, wenn man die Ziffern in Kronen beurteilen will,
niedrige, wenn man in französisches oder reichsdeutsches, schweizer, eng-
lisches Geld umrechnet. So ist z. B. unlängst bei Schidloff für einen J. M. Mo-
lenaer mittlerer Güte ein Preis von 120.000 K erzielt worden, für einen J. Ver-
kolje zahlte man 100.000 K, für einen allerdings sehr guten Toorenvliet
20.000 K. Aquarelle von R. Alt brachten 26.000 bis 32.000 K, ein Harlow
(Herrenbildnis) 19.500, gute Miniaturen von Daffinger von 19.000 bis 44.000,
ein Maricot 27.000. — Bei Wawra wenige Tage vorher erzielten ein Oswald
Achenbach 60.000 K, ein Bürckel 10.000, Gauermann 8100, 9000 und 14.000,
Karl Haider 22.000, Jakob Emil Schindler 29.000, Karl Seibels 29.500, ein
monogrammierter Gerrit v. Bronchhorst (Nr. 28a, Findung Mosis, im Katalog
als Monogrammist C. B.) 26.000 K, eine Skizze von Subleyras 6500, Aqua-
relle von R. Alt von 7000 bis 41.000, Fischer Köystrand mit zwei kleinen
Gegenstücken 18.000.
— Am 30. Oktober bei Glückselig & Wärndorfer gab es gleich-
falls hohe Preise. Eine Magdalena antwerpenschen Ursprungs, wohl von
Jan de Duits, wurde mit 18.000 K losgeschlagen. Paolo-Veronese-Damen-
bildnis mit 82.000, Philippe de Champaignes Brustbild mit 54.000, ein
namenloses holländisches Bildnis mit 29.000, ein guter Drooch-Sloot mit
50.000, ein unbekanntes florentinisches Knabenbildnis um 1660 mit 24.000,
eine Susanna beim Bade von B. Gennari mit 35.000, ein Brustbild von
Grassi mit 27.000, ein großes, sehr gutes Bild aus der Jordansgruppe mit
120.000, ein Damenbildnis aus der kölnischen Gruppe G. Gortzius und
Keßler mit 16.000, zwei Knabenbildnisse von Mänyoki mit 27.000, ein Matten-
heimmsches Fruchtstück mit 8700, ein männliches Bildnis wohl von H. Mie-
lich aus dem Jahr 1558 mit 28.000, ein Ant. Mirou mit 8600, ein prächtiges
Damenbildnis von Jean Restout 78.000, ein gutes Bild aus der Richtung des
Sebastiano Ricci mit 44.000, ein Peeter Snayers mit 40.000, ein großes Ar-
chitekturbild (Ulmer Münster 1820) mit 13.000, ein M. v. Uytenbroeck mit
14.000, eine spätmittelalterliche deutsche Tafel mit 29.000, ein gutes Exem-
plar der zwei Geldwechsler von Marinus van Roimerswaele mit 118.000 K.
— Bei S. Kende Anfang November eine Versteigerung. Das Haupt-
stück war Waldmüllers Kranzeijungfer aus dem Jahre 1839. Es brachte
165.000 K. Ein Fr. Gauermann erzielte 56.000 K.
— Bei Albert Kende demnächst eine reich beschickte Versteigerung
von alten und modernen Bildern.
— Im Dorotheum gegen Ende des Oktober eine mannigfach zu-
sammengesetzte Auktion mit vielen Bildern. Ein signierter Dan. Gran aus
dem Jahr 1778 (Name und Jahreszahl links unten in dunkler Schrift), dar-
stellend eine Santa conversazione, war von kunstgeschichtlicher Bedeutung.
Wörlitz, Wie die Vossische Zeitung vom 22. Oktober (1919) meldet,
sind aus der Galerie im Gothischen Haus zu Wörlitz wertvolle Gemälde
entwendet worden. (Z.)
Zürich. Die bekannte Galerie Henneberg, deren u. a. mit vielen Meister-
blättern A. Menzels ausgestatteter Grundstock bereits im Jahr 1903 zur Versteige-
 
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