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der eine oder andere in den Handbüchern genannt wird, in zusammen-
fassenden Werken, die begreiflicherweise darauf ausgehen, große kunst-
geschichtliche Linien für Laien zu zeichnen. Der Fachmann braucht aber
einen reicheren Stoff und kann vor unbenannten Bildern mit den besten
Handbüchern nicht zum Ziel gelangen. Zu den Anregungen, die ich in
dieser Beziehung seit lange in manchen meiner Arbeiten (u. a. auch in den
Studien und Skizzen) gegeben habe, füge ich heute die hinzu, gelegentlich
auch die südniederländischen Maler aus dem letzten Drittel des 18 Jahr-
hunderts zu studieren. Eine Art Skelett zu solchen Studien ist in einem
höchst selten gewordenen Buch gegeben, das den Titel führt: „Nieuwen
Almanach der Konstschilders, Vernissers, Vergulders en Mar-
melaers voor het Jaer ons Heere Jesu Christi MDCCLXXVII.“
(Gent, bei Philippe Gimblet en Gebroeders). Es enthält beachtenswerte Mit-
teilungen nicht nur über verschiedene Maltechniken einschließlich der
Miniaturmalerei und Glasmalerei gegen 1777, sondern auch über die Maler,
die damals in verschiedenen südniederländischen Städten tätig waren.
Was ich im folgenden auszugsweise mitteile, steht im Anhang zum
ersten Teil des erwähnten Almanachs, das ist im „Byvoegsel tot dit werk“.
Darin werden die königlichen Akademien von Flandern und Brabant der
Reihe nach durchgenommen. Aus den vielen Angaben wähle ich für unsere
Zwecke nur die über die Maler aus.
Mit Antwerpen wird begonnen. 1779 hatte die dortige Akademie
sechs „Directeurs en Professeurs“, und zwar die Maler:
„Josephus Martinus J. Geerarts, Historie-Schilder in Basreliefs“,
[wohnhaft] „in de Hoogzetters straet“.
„Andreas Cornelis Lens, Schilder van Zyne koninglyke Hoogheyd
Carei Alexander, Hertog van Lorreynen, den Serenissime Gouverneur-
General“, „Op de Meir“*).
„Johannes Josephus van der Jeught, Historie-Schilder: in de
lange Nieuwstraet.“
„Franciscus Jacobus Pauwels, Historie-Schilder, op de Roter-
Ruye.“
Die übrigen zwei von den sechsen waren Bildhauer.
Unter den „Onder-Directeurs voor de Akademie der Antiken“ waren
die Historienmaler Andr. Bern, de Quortenmond und Jos. Francois.
Professor der Geometrie, Architektur und Perspektive war Aegid. van Gou-
bergen.
Sonst wohnten in der Stadt Antwerpen die „Historie-Schilders“ Bon-
necrooy, ohne Vornamen angeführt, ebenso Besschey in de Arenberg-
straet und Jacob Besschey in derselben Straße, Borrekens, Dircx, de
Quortenmont, Horemans in de Everikstraet, Morrens, Rubbens,
Stallenberg, Scholiers, Van Gemmert, Vervoort op de oude Borze
und Van Bael. Als Landschaftsmaler: Antonissen in de Claerestraet,
Blommaert ohne Vornamen wie der folgende in de Sarcisstraet, Blom-
maert in de Lombaertstraet, Collens, Cortes, De Wilde, De Kort op
de Meir, Denis, Kemins, Ommegank in de Arenbergstraet, Regemortel
in de Komstraet, Tuylen, Van der Velde.
") Ich lasse in der Folge jedesmal das eingeschaltete [wohnhaft] weg.
der eine oder andere in den Handbüchern genannt wird, in zusammen-
fassenden Werken, die begreiflicherweise darauf ausgehen, große kunst-
geschichtliche Linien für Laien zu zeichnen. Der Fachmann braucht aber
einen reicheren Stoff und kann vor unbenannten Bildern mit den besten
Handbüchern nicht zum Ziel gelangen. Zu den Anregungen, die ich in
dieser Beziehung seit lange in manchen meiner Arbeiten (u. a. auch in den
Studien und Skizzen) gegeben habe, füge ich heute die hinzu, gelegentlich
auch die südniederländischen Maler aus dem letzten Drittel des 18 Jahr-
hunderts zu studieren. Eine Art Skelett zu solchen Studien ist in einem
höchst selten gewordenen Buch gegeben, das den Titel führt: „Nieuwen
Almanach der Konstschilders, Vernissers, Vergulders en Mar-
melaers voor het Jaer ons Heere Jesu Christi MDCCLXXVII.“
(Gent, bei Philippe Gimblet en Gebroeders). Es enthält beachtenswerte Mit-
teilungen nicht nur über verschiedene Maltechniken einschließlich der
Miniaturmalerei und Glasmalerei gegen 1777, sondern auch über die Maler,
die damals in verschiedenen südniederländischen Städten tätig waren.
Was ich im folgenden auszugsweise mitteile, steht im Anhang zum
ersten Teil des erwähnten Almanachs, das ist im „Byvoegsel tot dit werk“.
Darin werden die königlichen Akademien von Flandern und Brabant der
Reihe nach durchgenommen. Aus den vielen Angaben wähle ich für unsere
Zwecke nur die über die Maler aus.
Mit Antwerpen wird begonnen. 1779 hatte die dortige Akademie
sechs „Directeurs en Professeurs“, und zwar die Maler:
„Josephus Martinus J. Geerarts, Historie-Schilder in Basreliefs“,
[wohnhaft] „in de Hoogzetters straet“.
„Andreas Cornelis Lens, Schilder van Zyne koninglyke Hoogheyd
Carei Alexander, Hertog van Lorreynen, den Serenissime Gouverneur-
General“, „Op de Meir“*).
„Johannes Josephus van der Jeught, Historie-Schilder: in de
lange Nieuwstraet.“
„Franciscus Jacobus Pauwels, Historie-Schilder, op de Roter-
Ruye.“
Die übrigen zwei von den sechsen waren Bildhauer.
Unter den „Onder-Directeurs voor de Akademie der Antiken“ waren
die Historienmaler Andr. Bern, de Quortenmond und Jos. Francois.
Professor der Geometrie, Architektur und Perspektive war Aegid. van Gou-
bergen.
Sonst wohnten in der Stadt Antwerpen die „Historie-Schilders“ Bon-
necrooy, ohne Vornamen angeführt, ebenso Besschey in de Arenberg-
straet und Jacob Besschey in derselben Straße, Borrekens, Dircx, de
Quortenmont, Horemans in de Everikstraet, Morrens, Rubbens,
Stallenberg, Scholiers, Van Gemmert, Vervoort op de oude Borze
und Van Bael. Als Landschaftsmaler: Antonissen in de Claerestraet,
Blommaert ohne Vornamen wie der folgende in de Sarcisstraet, Blom-
maert in de Lombaertstraet, Collens, Cortes, De Wilde, De Kort op
de Meir, Denis, Kemins, Ommegank in de Arenbergstraet, Regemortel
in de Komstraet, Tuylen, Van der Velde.
") Ich lasse in der Folge jedesmal das eingeschaltete [wohnhaft] weg.