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Chrysophoren Messen diejenigen Frauen, welche im Wettstreit der Schönheit beim Feste Kal-
listeia bei den am Alpheus ansässigen Parrhasiern in dem Tempel der eleusinischen Demeter den Preis
davon trugen.*)
Den unteren Rand der Vase schmückt ein Eierstab, den oberen eine Epheuranke mit weissen
Stielen, thonfarbigen Blättern und goldenen Früchten oder Korymben von der Chrysokarpos benann-
ten Art Epheu.**)
Die Verzierung zu dem Dreifuss giebt die bacchische Beziehung zu erkennen.
2. Gestalt des kleinen Gefässes, auf welchem der eben erwähnte Gegenstand sich befindet.
3. Kleine Preisvase von ähnlicher Form mit der Darstellung eines Kindes, welches am Bo-
den liegend sich auf die Linke stützt und mit erhobener Rechten seine Bewunderung beim Anblick
des erlangten vor ihm stehenden Gefässes bezeigt.
4. Auf einer Vase von derselben Form das aus dem Leben gegriffene Bild eines Knaben,
der eine Binde ums Haupt trägt, in eine kurzgeärmelte Jacke gekleidet, sein Spielwerk, ein Wäge-
lein, mit sich führt und einen Kuchen in der Hand hält. Vor ihm steht ein Spitzhündchen, welches
den Duft des Gebackenen spürt, im Begriff aufzuspringen und danach zu schnappen.
5. Ein nacktes, am Boden kriechendes Bübchen betrachtet mit naiver Geberde die mit
Epheu bemalte Preisvase, auf welcher diese Vorstellung selbst sich befindet.
6. Neben einem niederen Altare, der wie ein jonisches Säulenstück mit Knauf und Plinte
versehen ist, breitet ein erwachsener nackter Knabe die Arme aus und springt empor im Ausbruch
der Lust und Freude über die gewonnene, vor ihm stehende Preisvase als ein Nachbild der gegen-
wärtigen.
7. Ruhig und behaglich am Boden sitzend und mit beiden Händen seine Füsse fassend, wei-
det sich ein kleiner, nackter, lockiger Knabe an dem Anblick der auf einer Plinte vor ihm auf-
gestellten Preisvase, welche, wie die vorige, an ihrer Form und dem darauf befindlichen Gemälde
kenntlich wird und zugleich die Bestimmung der Vase selbst anzeigt.
Taf. XVIII.
Gemälde einer Preisvase, welche vom Herrn Mac. Michael unfern des Thores Dipylon bei
Athen ausgegraben wurde, von grossartiger Auffassung im verschönerten hieratischen Styl. Jetzt wird
sie in England aufbewahrt.
1. Vorseite der Vase. Dankopfer für den erlangten Kampfpreis. Nike, die Siegesgöttin selbst,
deren Flügel nach alter Darstellungsart von der Brust ausgehen, Ohrgehänge und Bänder ums Haupt tra-
gend, und die mit einem feinen Schleppgewande (%it«v weWgw) und übergeworfenem Peplos bekleidet
ist, hat einen Prochoos und eine verzierte Filiale in den Händen und ist im Begriff, eine Spende am
flammenden Altare des Zeus auszugiessen, der mit Voluten oder Widderhörnern, dem ältesten Schmuck
der Altäre, an den vier Ecken, und einem Eierstab verziert ist. Vor diesem steht der Gott selbst.
Lang herab wallendes weisses Lockenhaar und ein weisser Bart umgeben sein Haupt; bis zu den
Füssen reicht der lange feine Chiton und grosse Mantelüberwurf; gestützt auf den mit Lotos verzier-
ten Scepter in der Linken, deutet er mit der Rechten an, dass ihm das Opfer angenehm ist. üeber
*) Athenäus XIII. c. 9.
*•) Plin. XVI. 34.
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Chrysophoren Messen diejenigen Frauen, welche im Wettstreit der Schönheit beim Feste Kal-
listeia bei den am Alpheus ansässigen Parrhasiern in dem Tempel der eleusinischen Demeter den Preis
davon trugen.*)
Den unteren Rand der Vase schmückt ein Eierstab, den oberen eine Epheuranke mit weissen
Stielen, thonfarbigen Blättern und goldenen Früchten oder Korymben von der Chrysokarpos benann-
ten Art Epheu.**)
Die Verzierung zu dem Dreifuss giebt die bacchische Beziehung zu erkennen.
2. Gestalt des kleinen Gefässes, auf welchem der eben erwähnte Gegenstand sich befindet.
3. Kleine Preisvase von ähnlicher Form mit der Darstellung eines Kindes, welches am Bo-
den liegend sich auf die Linke stützt und mit erhobener Rechten seine Bewunderung beim Anblick
des erlangten vor ihm stehenden Gefässes bezeigt.
4. Auf einer Vase von derselben Form das aus dem Leben gegriffene Bild eines Knaben,
der eine Binde ums Haupt trägt, in eine kurzgeärmelte Jacke gekleidet, sein Spielwerk, ein Wäge-
lein, mit sich führt und einen Kuchen in der Hand hält. Vor ihm steht ein Spitzhündchen, welches
den Duft des Gebackenen spürt, im Begriff aufzuspringen und danach zu schnappen.
5. Ein nacktes, am Boden kriechendes Bübchen betrachtet mit naiver Geberde die mit
Epheu bemalte Preisvase, auf welcher diese Vorstellung selbst sich befindet.
6. Neben einem niederen Altare, der wie ein jonisches Säulenstück mit Knauf und Plinte
versehen ist, breitet ein erwachsener nackter Knabe die Arme aus und springt empor im Ausbruch
der Lust und Freude über die gewonnene, vor ihm stehende Preisvase als ein Nachbild der gegen-
wärtigen.
7. Ruhig und behaglich am Boden sitzend und mit beiden Händen seine Füsse fassend, wei-
det sich ein kleiner, nackter, lockiger Knabe an dem Anblick der auf einer Plinte vor ihm auf-
gestellten Preisvase, welche, wie die vorige, an ihrer Form und dem darauf befindlichen Gemälde
kenntlich wird und zugleich die Bestimmung der Vase selbst anzeigt.
Taf. XVIII.
Gemälde einer Preisvase, welche vom Herrn Mac. Michael unfern des Thores Dipylon bei
Athen ausgegraben wurde, von grossartiger Auffassung im verschönerten hieratischen Styl. Jetzt wird
sie in England aufbewahrt.
1. Vorseite der Vase. Dankopfer für den erlangten Kampfpreis. Nike, die Siegesgöttin selbst,
deren Flügel nach alter Darstellungsart von der Brust ausgehen, Ohrgehänge und Bänder ums Haupt tra-
gend, und die mit einem feinen Schleppgewande (%it«v weWgw) und übergeworfenem Peplos bekleidet
ist, hat einen Prochoos und eine verzierte Filiale in den Händen und ist im Begriff, eine Spende am
flammenden Altare des Zeus auszugiessen, der mit Voluten oder Widderhörnern, dem ältesten Schmuck
der Altäre, an den vier Ecken, und einem Eierstab verziert ist. Vor diesem steht der Gott selbst.
Lang herab wallendes weisses Lockenhaar und ein weisser Bart umgeben sein Haupt; bis zu den
Füssen reicht der lange feine Chiton und grosse Mantelüberwurf; gestützt auf den mit Lotos verzier-
ten Scepter in der Linken, deutet er mit der Rechten an, dass ihm das Opfer angenehm ist. üeber
*) Athenäus XIII. c. 9.
*•) Plin. XVI. 34.
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