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Steele, Richard
Herrn Richard Steelens Christlicher Held: oder: Beweis, daß keine andern Grundsätze, als die von der Religion hergenommen werden, einen großen Mann zu bilden fähig und hinlänglich sind — Leipzig, 1767 [VD18 14314606]

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https://doi.org/10.11588/diglit.28079#0046
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einhergehet: so wird der denkende Wilde nicht mA
demjenigen zufrieden seyn, was er durch Raub
oder Stärke von seinen Brüdern, den Thieren, ge-
winnen kanz-sondern sein Zustand wird in Anse-
hung semes bessern Theils immer noch so dürftig
feyn. Und sein dunkeles natürliches Nachfor-
schen wird machen, daß er, aus Mangel einer
bessern Kenntniß seines Schöpfers, in Aberglau-
ben verfallen und glauben wird, daß jede Quelle,
jeder Hain und Wald von einer eigenen Gottheit
bewohnet werde, die dem menschlichen Geschlechte
Ströme, Schatten und kühle Lüfte zufließen lasse.
Wir sind aber unterrichtet, daß der wunder-
bare Schöpfer aller Dinge, nachdem er den Flüs-
sen befohlen hatte, zu fließen, der Erde, fruchtbar
zu seyn, und den Thieren, sich zu nähren, daß er,
sage ich, seine Werke ansahe und sie gut befand;
daß er aber eine unvernünftige, thierische und me-
chanische Welt vor eine unvollkommene Schöpfung
hielt, wenn sie nicht von einem vernünftigen We-
sen bewohnet würde, dessen Glückseligkeit in dem
Gehorsam gegen ihn, und in der Betrachtung sein
und seiner Münder bestehen sollte.
Zu dem Ende wurde der Mensch mit den
Kräften des Verstandes und höhern Fähigkeiten
erschaffen, welcher unmittelbar mit Freude und
Entzücken eine Welt erblickte, die zur Ergetzung
und Bewunderung seines neuen Wesens gemacht
war, Wie kam er in diesen glückseligen Stand?
Woher
 
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