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Steindorff, Georg; Marcks, Dietrich; Ägypten / Maṣlaḥat al-Āṯār [Contr.]; Mission Archéologique de Nubie <1929 - 1934> [Contr.]
Aniba (Band 2): Text — Glückstadt: Augustin, 1937

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.57272#0164
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II. DER FRIEDHOF S DES NEUEN REICHES

bei unserem Stück aus Grab S 91,8, der
„Kelch“ und die drei Füße in einem Stück
gegossen sind; die naheliegende Annahme,
daß die Füße besonders hergestellt und an
dem Oberteil angelötet sind, wird durch
das völlige Fehlen von Lötspuren und da-
durch, daß die Füße glatt in den Kelch über-
gehen, widerlegt. Dagegen ist das „Kreuz“
zwischen den Füßen besonders gearbeitet
und angelötet.
Die beiden in ihrer Art fast einzig da-
stehenden Untersätze (x) trugen wohl ur-
sprünglich die beiden Schalen S 91, 10 und
11, die mit ihnen zusammen gefunden sind.
891,10 (Taf. 98,1.3). — Runde Schale mit senk-
rechtem, oben etwas nach innen gebogenem
Rande. Bronze; Dm 14,5, H 4 cm. In der
Mitte des leicht nach innen gewölbten Bo-
dens ein getriebener, ringförmiger Buckel.
An den Rand ist eine kleine, kolbenförmige
Handhabe angelötet. Diese Schale und die

folgende gehören zu den Bronzeuntersätzen
91,8 und 9.
S 91,11 (Taf. 98,2. 4). — Runde Schale mit leicht
nach außen gebogenem Rande und Stand-
fläche. Dm 14, H 3,5 cm. In der Mitte des
Bodens ein Buckel.
S 84,76 (Taf. 98,5). — Runde Schale mit senk-
rechtem Rande. Bronze. Dm 13,5, H 3 cm.
In der Mitte des flachen Bodens ein Buckel.
S 62 ,20 (Taf. 98,6). — Runde Schale mit leicht nach
außen gebogenem Rande. Bronze. Dm 14,7,
H 3,5 cm. Flacher Boden mit Buckel.
S 62,19 —■ Flasche mit langem, oben weit aus-
ladendem Hals und eiförmigem, unten spitz
zulaufendem Bauch. Bronze; H2O,5, obere
Halsweite 8 cm. Zur Form vgl. die „copper
flask“ Firth II 151 und Taf. 21a 7.
Sämtliche Schalen und die Bronze-
flasche sind in Treibarbeit hergestellt.

5. GLASGEFÄSSE

Es wurden nur wenige Bruchstücke von
solchen, kein vollständiges Exemplar gefunden.
SA 34 (E 11195 D; Taf. 92,9). — Bruchstück
eines Gefäßes (?). Blaues und weißes Glas;
L max 2,6 cm. Reliefverzierung: eine
menschliche Figur, von der aber nur ein
Arm und ein Stück der Halskette erhalten
ist.

SA 35 (Ei 1199 Taf. 91,11). —Abgebrochener
Hals einer Flasche. Blaues Glas mit weißen
und gelben Wellenlinien; H 5,1 cm.

SA 35 — Bruchstück eines Gefäßes. Bläulich-
grünes Glas (with much incrustation);
L max. 5,6 cm.

6. HOLZGEFÄSSE

S 56 — Randstück eines Schälchens. L 6 cm.
Oben auf dem Rande als Verzierung eine
im Relief ausgearbeitete Wellenlinie.

SA 27 — Gefäßdeckel; bemalt. Zerfallen und da-
her nicht aufbewahrt.

7. KRUGVERSGHLÜSSE UND TOPFDEGKEL
Von Krugverschlüssen aus ungebranntem Ton oder Nilschlamm liegen zwei Arten vor.
Die eine, nur durch ein Beispiel vertretene, ist eine Kapsel und rührt von Weinkrügen her.
Wie Carter (Tutenchamun, Deutsche Ausgabe III 176, Taf. 48 A) gezeigt hat, wurde der
(1) Ein ähnlicher Bronzeuntersatz wurde im Grabe des Cha gefunden; La tomba intatta dell’ architetto Cha
fig. 126, S. 142.
 
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