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Mittwoch, den 24. September 1913

Begrüßungsabend im großen Saale des Yereins-

hauses.

Ofüzielle Begrüßungen und Ansprachen.

Yorsitzender, Beigeordneter der Stadt Köln, C. Behorst-Köln,
Vorsitzender des Bundes Heimatschutz:

Kgl. Hoheit! Exzellenzen! Meine Damen und Herren! Indem ich
hiermit den Begrüßungsabend der zweiten gemeinsamen Tagung für Denk-
malpflege und Heimatschutz eröffne, entbiete ich Ihnen allen ein herzliches
Willkommen. Es gereicht mir zur besonderen Ehre, folgendes Schreiben
des Kämmerers Sr. Majestät des Königs zu Ihrer Kenntnis bringen zu dürfen.

An den Ortsausschuß für die gemeinsame Tagung für Denkmalpflege
und Heimatschutz Dresden 1913.

Dem Ortsausschuß für die gemeinsame Tagung für Denkmalpflege
und Heimatschutz Dresden 1913 beehrt sich das Kämmereramt im An-
schluß an sein Schreiben vom 26. April d. J. sehr ergebenst mitzuteilen,
daß Se. Majestät der König sich leider genötigt gesehen haben, über die für
die Veranstaltung in Aussiclat genommenen Tage anderweit zu disponieren.
Se. Majestät müssen es sich unter diesen Umständen zu Allerhöchstseinem
lebhaften Bedauern versagen, an einer der anläßlich der Tagung geplanten
Unternehmungen persönlich teilzunehmen, wünschen aber den gemeinsamen
Verhandlungen guten Erfolg und entbieten den Teilnehmern Allerhöchst-
seinen königlichen Gruß.

Der Kämmerer Sr. Majestät des Königs.

Dresden, am 11. September 1913.

Sind wir auch mit aufrichtigem Bedauern erfüllt, daß die Begierungs-
geschäfte es Sr. Majestät nicht gestatten, unserer Tagung die hohe Ehre
Höchst Seiner Anwesenheit zu erweisen, so dürfen wir doch in diesem
Schreiben einen erneuten Ausdruck Höchst Seiner Königlichen Gnade er-
blicken, die uns ja in besonderem Maße dadurch zu teil geworden ist, daß
Se. Majestät geruht haben, das Protektorat über diese Tagung zu über-
nehmen. Indem ich bitte, in Ihrer aller Namen auch von dieser Stelle aus
Sr. Majestät dafür unseren untertänigsten Dank zu Eüßen legen zu dürfen,
fühle ich mich eins mit Ihnen in dem Bewußtsein, daß Se. Majestät durch
die Übernahme des Protektorats nicht nur unserer diesjährigen Tagung ein
ganz besonderes Gepräge, einen ganz besonderen Glanz verliehen haben,
sondern auch unseren Bestrebungen, der ganzen Bewegung der Denkmal-
pflege und des Heimatschutzes eine mächtige Pörderung haben zu teil
werden lassen.

Weite Kreise in deutschen Landen sind leider noch immer allzusehr
geneigt, Denkmalpflege und Heimatschutz für eine Art Lieblingsbeschäfti-
gung einiger Kunsthistoriker, Altertumsfreunde und romantischer, der
modernen Entwicklung weltfremd gegenüberstehender Schwärmer zu halten.

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