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Dresdener städtebauliche Fragen.

rechten Forderungen des Verkehrs und der Hygiene zu verschließen, wenn
zwingende Notwendigkeiten gegenüberstehen. Aber wir müssen aus der
Not eine Tugend machen und in solchen Fällen einen Mittelweg zu gehen
suchen zwischen idealen künstlerischen Wünschen und widerstreitenden
wirtschaftlichen Forderungen. Ich gebe zu, daß an der Kreuzkirche und
an der Wilsdruffer Straße, wenn es sich um neue Baugebiete handeln würde,
weder eine Abstaffelung in der Baufluchtlinie, noch ein Laubengang an der
verkehrsreichsten Ecke vorgeschlagen werden könnte, aber ich behaupte
auch — und dies mit Zustimmung wohl aller um Kunst interessierter Kreise —,

daß der hier vorgeschlagene Weg schon das letzte Zugeständnis bedeutet
und sehr wolil auch für den erträglich ist, dessen Ideal nur Geldverdienen
bedeutet. Es ist eben eine Frage natürlichen und künstlerischen Taktes,
moderne städtebauliche.Fragen in alten Stadtgebieten zu lösen, und keine
Begel und kein Gesetz kann ohne ihn Rücksichtslosigkeiten verhindem.
(Lebhafter Beifall.)

Vorsitzender: Wird das Wort zur Diskussion des Vortrages ge-
wünscht ?

Das ist nicht der Fall. Dann darf icli wohl in Ihrer aller Namen Herrn
Professor Erlwein unseren herzlichsten Dank für seine lehrreichen Aus-
 
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