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54- Einleitung,

Gebäude hoch zierlicher als bisher zu machen.
Hierdurch entstanden nicht mir eine Menge Ver-
zierungen, sondern es fänden auch Dinge ihren
Ursprung, die mit Recht als überflüssig und der
Reinheit des Geschmacks widersprechend anzuse-
hen sind. Die Verknüpfungen, die unter einzelnen
Säulen angebrachten Postamente, die Verzierung
der Kanneürungen, gekuppelte Säulen, verjüngte
Tilaster hinter den Säulen, kleine Säulen zwischen
"grofsen, runde und durchschnittene Giebel, ausge-
bauchte Friese, alle diese Dinge kamen in diesem
Zeitalter auf, oder wurden doch damahls häufiger
■gebraucht als vorher.

So wurde die Baukunst vom Vespasian an bis
«u den Antoninern ausgeführt. Und wenn eleich in
diesem Zeiträume viele Gebäude entstanden, die,
wegen der grofsen Wirkung, die sie hervorbringen,
Bewunderung verdienen, so sind sie doch nicht
'als Muster anzuempfehlen , da ihnen die Reinheit
lind das Edle fehlt, das wir an den Gebäuden aus
den besten Zeiten der griechischen Kunst finden.

In eben diesem Style bebandelte man die Bau-
kunst unter den Antoninern. Die Künstler, die
jetzt in Rom lebten, hatten sich noch zu den Zei-
ten Trajans und Hadrians gebildet, und daher wur-
de in der Stadt weniger fehlerhaft gebaut als in
den Provinzen', wo der Geschmack immer mehr
zu sinken anfing. An den Tempeln, die während
 
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