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Stieglitz, Christian Ludwig
Archaeologie der Baukunst der Griechen und Römer (Band 2,2) — Weimar, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.4783#0242
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232 XIV, Abschnitt. Villen.

i jler Landhäuser bestimmt wurde, um den Be-
. .■: ,, i

sUzern eine gesunde und angenehme Wohnung zu

yerschailen.;. Wir wenden uns nun zu der Ein* \
yichtung der Landhäuser. Es.gab aber dreyerley
Arten von Villen, deren jede eine eigene Bestim-
I jxrung.'hatte, oder um richtiger zu reden, jede Villa

hatte gewöhnlich drey Theüe, die Villa Urbar
na., Rustica, F ru ctu a r ia p). Die Villa Urbana
fafste. die Wohnung des Eigenthümers in sich, und
ßs wurden darin alle Bequemlichkeiten angebracht,
die man .in den Wohnhäusern der Stadt fand.
Vitruv nennt..■ diese Villa Pseudo-Urbana,
Pa'lladjus aber, Sveton und andere Schrift-
steller, geben ihr den Namen Pr ä torium <f). Die
VU-Ja Rustica enthielt nicht nur alles, was zu dei"
Landwirthschaft gehörte, die Ställe für Ochsen,
Pferde, Schafe, Schweine und das andere Vieh,
die Kammern,, wo das Geräthc zum Ackerbau verr
wahrt wurde, sondern auch die Küche, die Woh-
nung des Verwalters und anderer Personen, welche
die Feldwirthschaft besorgten. Die Villa Fructu-
aria war zu der Einsammlung der erbauten Feld-
früclue bestimmt, und hier wurden Getreide,
Wein, Oel, und andere Erzeugnisse in besondem
Behältnissen aufbewahrt.
viUa Ur- . Die Villa Urbana stand gemeiniglich ; auf ei-

.■ ■ .
p) Columella, R. R. Luv I, cap.fi, §. I.

V) Vitruv, VI. 8- Palladius, R. R. Lib. I. Tit. 8.
Sveton, Aug. 72, Tiber, 39. L, l6g. Digeat, de Verb, sign,
 
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