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Stölzel, Adolf
Die Entwicklung des gelehrten Richterthums in deutschen Territorien: eine rechtsgeschichtliche Untersuchung mit vorzugsweiser Berücksichtigung der Verhältnisse im Gebiete des ehemaligen Kurfürstenthums Hessen (Band 1) — 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.10463#0137

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§. 4. Verbreitung der Hessen auf deutschen etc. Hochschulen. 121

nur eines Juristen, „der in Italien und Frankreich stu-
diren sollte, weil dort diese Studien am besten seien," zu
den sechszig bis dahin rein theologischen Stipendiatenstellen
Marburgs im Jahre 156026 ergibt, in wie geringem Maasse
man damals staatsseitig das juristische Studium zu unter-
stützen und den Besuch fremder Universitäten zu fördern
für nöthig erachtete, zugleich aber dass damals erst ein
solches Bedürfniss sich überhaupt herausstellte. Sodann
kommen in der Peruginer Matrikel im Laufe der langen
Zeit von 1511—1656 nicht mehr als zwei hessische Namen
vor: 1573 Johannes Rüper tu s Bau von Holzhau-
sen, und 1585 Philipp Baumgartner aus Geln-
hausen, auch enthält das Stammbuch Hartmann's, der doch
als Hesse sicher zunächst seine Landsleute aufgesucht hat,27
unter 300 Namen nur 4 hessische: Hermann von Dörn-
berg (stud. Mark. 1593) und Philipp Rodingus aus
Marburg (stud. Mark. 1584, später Rentmeister zu Wetter,
jüngster Sohn des Pfarrers und Professors zu Marburg, Ni-
colaus Rodingus, Bruder des Casseler Bibliothekars, Notars
und Bürgermeisters Joh. Rodingus und Enkel des Bürger-
meisters von Treisa, Joh. Rodingus),28 beide 1602 in Paris;
ferner Annes Rulmanus aus Nidda, 1603 in Montpellier,
ein französischer Advocat und Redner,29 endlich Joh. Bern-
hard von Dalwigk, 1605 in Padua, nachheriger Ober-
vorsteher der Stifter Kaufungen und Wetter, auch 1637
Vormund Landgraf Wilhelm's VI.30 In Weck's Stammbuch

26 Rommel III, 386. — M. C. Curtius, Geschichte des Stipendiaten-
wesens in Marburg (Einladungsschrift der Literaturgesellschaft zu Mar-
burg) 1781. S. 5.

27 Auch in des Hannoveraners Weck Stammbuch finden sich nur 3
Hannoveraner, 2 in Paris, 1 in Orleans.

28 S. Strieder XI, 327, wonach der Treiser Bürgermeister von der
Schweiz eingewandert sein soll. Aber ein Albert Rodingk von Hom-
berg dioec. mogunt. findet sich bereits 1452 in der Leipziger und 1459
in der Heidelberger Matrikel. — S. auch Rommel VI, 498.

29 Von Rommel VI, 526 irrthümlich zu den Mchthessen gezählt. Vgl.
auch Weber 89 (Af. Pancr. Rulmann aus Nidda. Rector in Cassel, Hers-
feld und Schlüchtern 1598—1611).

30 Rommel V. 387.
 
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