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Studniczka, Franz
Die Ostgiebelgruppe vom Zeustempel in Olympia — Leipzig, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.982#0006
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DIE LETZTEN ERÖRTERUNGEN DER FRAGE.

Über Georg Treu war in dem Nachruf, der im 2. Heft unserer Berichte für
1921, 51*ff. erschienen ist, zu sagen, daß er sich um die Wiederherstellung der
Marmorbildwerke vom Zeustempel in der Altis größere Verdienste als irgend je-
mand sonst erworben hat. In dem endgültigen Ausgrabungswerke: Olympia, die
Ergebnisse usw. Band III von 1896 (hier forJan nur mit dieser Bandzahl ange-
führt) hat er, auf Grund aller Vorarbeiten, eigener und fremder, meines Erachtens
dem Westgiebel in der Hauptsache seine richtige Anordnung (hier Abb. 3 der Tafel)
gegeben und sie 1907 in diesen Abhandlungen XXV 3 gegen Skovgaard glücklich
verteidigt. Des letztern Entgegnung im Bulletin der dänischen Akademie der
Wissenschaften 1911 II konnte daran nichts ändern. Nebenher hat sie jedoch auf
S. 90 Treu der Mühe überhoben, seinen eigenen, aufgegebenen Versuch, die Mitte
zu ordnen, den, wie früher auch ich, zuletzt Wolters in den Sitzungsberichten der bay-
rischen Akademie 1908, 7 festhalten wollte, nochmals zu widerlegen. Auch Treus Her-
stellung des Ostgiebels war nahe daran sich durchzusetzen, schon weil sie allein in photo-
graphischer Abbildung nach, den ergänzten Abgüssen im vollständigen Giebelrahmen,
wie sie das Dresdener Albertinum darbietet, veröffentlicht war, am stattlichsten
auf dem der 44. Philologenvers. 1897 gewidmeten Festblatt (hier Abb. 1 der Tafel).
So gaben sie unsere verbreitetsten Handbücher, wie das von Michaelis bearbeitete
Springersche P Abb. 410 und Winters Kunstgeschichte in Bildern1 41, aber auch noch
Löwy, Gr. Plastik 17 Taf. 25 und Bulle, Der schöne Mensch2 S. 405, obgleich
beide im Texte von Treu etwas abwichen, u. a. m. Der gleich nach dem genannten
Ausgrabungswerk erschienene Vorschlag von Wernicke im Archäol. Jahrbuch
1897 XII 196 ff., — mit nützlicher Zusammenstellung aller früheren auf einer Bei-
lage, die der Pausanias von Hitzig und Blümner auf Taf. 3—4 zu H 1 S. 322 ff.
wiederholt — verband einen der augenfälligsten Mängel des Treuschen mit einem
neuen und setzte das Gute, das er von Kekule (im Rheinischen Museum 1884
XXXIX 481ff. Taf. 3) und von Laloux-Monceaux, Restauration d'Olympie S. 87
übernahm, nicht durch. Nur de Petra stimmte ihm zu und vervollständigte seine
Beweisführung (Strena Heibig. 44 ff.). Noch weiter zurüek blieb der zweite Er-
gänzungsversuch von Furtwängler (1903), den dieser bald in seine wertvolle Über-
sicht der Giebelbildnerei aufnahm, Ägina 326. Dadurch angeregt, begründete Pfuhl
im Jahrbuch. 1906 XXI 153ff die Aufstellung von Kekule, mit kleinen auf Treu
lud mich zurückgehenden Verbesserungen. Pfuhls Zeichnung brachte Winter,
Kunstgeseh. in Bildern2 240 unter der Treuschen Photographie, und Wolters er-
setzte die letztere ganz durch eine Aufnahme der Modelle Grüttners in jener An-
ordnung in der 10. und 11. Auflage des Springer-Michaelis (Abb. 450 und 449).
™m gleichen Ergebnis gelangte auch die letzte Erörterung der Frage durch Koepp,
Archäologie II 46ff. und IF 85ff. Unabhängig von Pfuhl, schon 1907, gab Ler-
mann, Altgr. Plastik 216 eine abweichende Verbesserung des Kekuleschen Vor-
schlags, die leider arge Übereilungen entstellen. Noch näher kam Buschor (unten
ö-o) der Ansicht, die ich schon bei der fast allgemein gebilligten Umnennung
der Sterope und Hippodameia zurückhaltend angedeutet (Archäol. Zeitung 1884
^-liH 284), dann etwa 1895 in mündlicher Darlegung Max Mayer für seinen

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