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Studniczka, Franz
Die Ostgiebelgruppe vom Zeustempel in Olympia — Leipzig, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.982#0039
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36 Franz Stndniezka, Die Ostgiebelgruppe vom Zeustempel in Olympia. [XXXVII, 4.

Lauffeuer, gewiß auch in die Peloponnes, wo ihm schon Kimon von Kleonai vor-
gearbeitet haben wird (Jahrbuch 1916 XXXI 225). Dahin aber weist mich nach
wie vor der Figurenstil, dessen Sonderart im Vergleich schon mit der polygno-
tischesten von allen Vasen (S. 12) jedem nicht Vereingenommenen zeigen müßte.
Weiterhelfen wird hoffentlich die Aufarbeitung der peloponnesischen Kleinbronzen,
die Langlotz in Angriff genommen hat, so gut es unsere Not erlaubt (Berichte
1921 LXXIII 56*). Echt peloponnesisch empfunden ist jedenfalls diese tiefernste
und herbe Veranschaulichung der Sage, die den Landeseponymen, den Ahn der
Atriden, von denen Sparta seinen Anspruch auf die führende Stellung herleitete
(Herodot 7, 159), zum Herrn auch des vornehmsten heiligen Festortes der Pelo-
ponnes und zum Vorbilde des glänzendsten unter den dort geübten Wettspielen
machte. So gut wie der große Dichter des damaligen dorischen Adels, weiß auch
der Giebel nichts von dem Verrat, der nach anderen den Sieg entschied (S. 20).
Nur auf die schweren Schicksale des Pelopidenhauses mag die Trauer des älteren
von den dargestellten olympischen Sehern vorausweisen.

So berichtigt und ausgestaltet wird „die Deutung des Pausanias verständ-
licher" und zugleich „der Größe dieses Tempels und seiner Zeit gerecht", wie es
Buschor verlangt, um „Anstöße" des von ihm in den Ostgiebel hineingedichteten
„großen Nostos", wie die oben S. 6 kurz angedeuteten, als berechtigt anzuerkennen
(Fß in 159).

Nachtrag. Leider erst nach Beendung des Druckes kam mir zu Bewußtsein,
daß ich im Tafelbild 2 auf Grund äußerlicher Bemessung der Abstände den
Oinomaos ein wenig zu nah an Zeus und wohl auch von Sterope abgerückt habe.
Wie das zu bessern ist, soll so bald als möglich an den Abgüssen in Dresden
durchversucht werden. Daß sich die Arme des Königs und seiner Gattin noch
etwas mehr überschneiden können, bezweifle ich schon nach dem S. 17 unten Ge-
sagten nicht.
 
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