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Sturm, Leonhard Christoph
Leonhard Christoph Sturms Vollständige Anweisung, Alle Arten von regularen Pracht-Gebäuden nach gewissen Reguln zu erfinden, auszutheilen und auszuzieren: Benebst Einer gedoppelten Vorstellung der Sechs Ordnungen der Bau-Kunst ...; Daß demnach Dieses Werck des berühmten Nicolai Goldmanns gantzes zweyte Buch, und noch über dieses eine grosse Anzahl nutzlicher Verbesserungen und Vermehrungen mit darleget — Augspurg: Wolff, 1717 [VD18 12337129-001]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.62404#0051
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ra E — — — Ar e


Kinnes an demſelbigen ⸗
Saumes am Borten »

In den Kupffer⸗Tabellen XXV. und
XXVI. ſind die Austheilungen der Sparren-
Koͤpffe noch auf andere Saͤulen⸗Weiten ein-
gerichtet / welche ſich nicht mit gantzen Mo-
duln dividiren laſſen. Es iſt auch wohl zu
mercken / welches bißher von keinem einigen
Baumeiſter erinnert worden / daß bey dem

Gebrauch der unverduͤnneten Pfeilern alle
dieſe Gebaͤlcke mit Sparren⸗Koͤpffen nicht
mehr gebrauchet werden koͤnnen. Dieſem
groſſen Mangel abzuhelffen / habe ich in Tab.
XXVII. das Joniſche und Neue Capital auf
unverduͤnnete Pfeiler zu richten / und Tab.
XXVIII. und XXIX. auch Gebaͤlcke mit
Sparren⸗Koͤpffen anzubringen / gezeiget / daß
alſo ſolcher Geſtalt an der gaͤntzlichen Vol-
lendung dieſer Ordnungen nicht das gering-
ſte mehr zn delideriren iſt.






Und unangeſehen / daß dieſe Ordnung viel



Die erſte Vorbereitung /
Von der Blaͤtter Grund⸗Riſſe.

Die Alten / wie es ſcheinet / haben die
Grund⸗Riſſe der Blaͤtter durch Kreyßſtuͤcke
ſehr genau abgezeichnet derohalben wir auch
ihrem Fleiſſe billich nachfolgen. Es iſt aber
erſtlich anzumercken / daß etliche Stucke in
dem runden und viereckichten Knaͤuffen ei-
nerley bleiben / etliche aber ſeyn etwas unter-
ſchieden.

Allen Grund⸗Riſſen der Blaͤtter iſt ge-
mein der Grund Riß der uͤberhaͤngenden Lip-
pen der Blaͤtter / welcher folgender Geſtalt
bereitet werden mag: Erſtlich machet die


richtet einen Senckſtrich AC. auf / hoch 24.
Theilchen / zu dieſem ziehet beyderſeits in der
Weite von 3. Theilchen Nebenſtriche DE. her-
nach ſchneidet BF, ab zo. Theilchen / und be-
ſchreibet aus dem Mittel⸗Punct F. den Bo-


iſſen angewieſen wird) machet AB. und
AC. wie zuvor / und ziehet zu AC. beyder-

ſeits Nebenſtriche HI. in der Weite von 32.
Theilchen jede 20. Theilchen hoch / hernach
ſchneidet IK. 8. Theilchen abe / und ziehet
KK. Aus dem Mittel⸗Punct H. beſchreibet
mit der Weite von 20. Theilchen den Bogen
BIL. und aus C desgleichen den BogenL ML.
Und dieſer Grund⸗Riß der uͤberhaͤngenden
Blaͤtter iſt allen Knaͤuffen / ſo wohl der Saͤu⸗
len als der Pfeiler gemein / und haben dero-
gleichen ſo wohl die kleinen als die groſſen
Blatter ohne Unterſchied. .

In den Saͤulen / werden die groſſen


beſchrieben / machet die gantze Hoͤhe OC. 189.
Theilchen / und die Breite OP. 100. Theil-
chen / hernach ſchneidet AC. wie oben gemel-
det wiederum 24. Theilchen lang ab / zu oberſt /
ſo bleibet OA. 16. Theilchen / hernach machet
AB. und O. 52. Theilchen / ziehet alſo das
Rechtecke BO. aus: abermahls machet ſo
wohl QR. als RP. 24. Theilchen / aber QI.
78. Theilchen: vollendet das Rechtecke S0.
verlaͤngert AB. auswarts / hernach machet
PV. 1384. Theilchen / und beſchreibet mit ſol-
cher Weite aus dem Mittel⸗Puncte V. den
Bogen Ps. N aus X. den Bogen SB. 0
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