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Dürer, Albrecht; Thausing, Moritz [Übers.]
Dürers Briefe, Tagebücher und Reime — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 3: Wien, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.28721#0022
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fast ganz abgesehen werden, da sie auf ungenügendem Ver-
ständnisse des Originales beruhen und stellenweise durch grobe
Irrthümer entstellt sind. Wir dürfen daraus keinen Vorwurf
gegen die Uebersetzer herleiten, nachdem wir es so lange ver-
säumt haben, für eine gemeinverständliche, deutsche Ausgabe
Sorge zu tragen. Vielmehr müssen wir es dankbar anerkennen,
dass sich die Fremden um die Erklärung, namentlich des Nieder-
ländischen Tagebuches, ungleich mehr bemüht haben, als die
deu-tschen Herausgeber und Emendatoren.
Je lückenhafter und magerer der Text ist, desto grössere
Anforderungen stellt derselbe an den Commentar. Es war da-
rum nicht leicht, für den Inhalt der erläuternden Anmerkun-
gen die Grenzen abzustecken. Es musste nicht bloss auf sehr
verschiedene Leserkreise Rücksicht genommen werden, es galt
auch neben der Kunstforschung, dem Anrechte der Cultur-
geschichte, wie auch der Nürnbergischen Stadtgeschichte an
diesen Quellen gerecht zu werden — drei Wissensgebieten,
die sich überall berühren, nirgends aber völlig scheiden. Zu-
weilen schien es sogar gerathen, das als richtig oder doch
wahrscheinlich Erkannte schon darum nicht zurückzuhalten, um
etwaigen anderen, ganz willkührlichen Deutungsversuchen den
Weg zu verlegen, in denen bereits Unglaubliches geleistet wurde,
z. B. durch Erklärung des Fugger'schen Factors Bernhard
Stecher zum Kupferstecher. So dürften denn die Anmerkungen
Manchen als zu eingehend und umfangreich erscheinen. Da die-
selben aber, schon aus äusseren Gründen, vom Texte abgesondert
wurden, drängen sie sich Niemandem auf und können eben je
nach Bedarf zu Rathe gezogen werden.
Selbstverständlich wäre es einem Einzelnen unmöglich
gewesen, die Fülle des urkundlichen Materiales, welches die
Anmerkungen bergen, seinen Zwecken dienstbar zu machen,
ohne dass ihm die Ergebnisse fremder Forschung dabei mittel-
bar und unmittelbar zu Statten gekommen wären. Zwar wurde
 
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