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überall gewissenhaft das Zeugniss der Vorgänger angerufen
und jeder freundlichen Beihilfe an Ort und Stelle gedacht;
gleichwohl aber schulden wir zwei Gelehrten noch ausdrück-
lich ein Wort des Dankes mit Zueignung eines wesentlichen
Antheiles von dem, was an diesem Büchlein verdienstvoll er-
scheinen mochte; ich meine den Stadtarchivar, Rector Dr.
Georg Wolfgang Karl Lochner, den letzten Bürger vielleicht
des guten alten Nürnberg, und Alexander Pin chart vom
konigl. Archiv zu Brüssel. Um wie viel dürftiger wäre unsere
urkundliche Ausbeute, wie unvollständig blieben die, zum Ver-
ständnis von Dürer's Schriften so unentbehrlichen historischen
Anknüpfungen ohne die gediegenen Vorarbeiten, welche der
Nürnberger und Brüsseler Forscher, theils an verschiedenen
Orten veröffentlicht, theils dem Herausgeber freundlichst an die
Hand gegeben haben! Möge ihnen die Verwerthung ihres Stof-
fes an dieser Stelle erspriesslich erscheinen und sie mit der
befriedigenden Zuversicht erfüllen, dass jedes befruchtende Korn,
das sie noch zu Tage fördern, auf guten Boden falle.
Besondere Rücksicht musste -natürlich auf die im Texte er-
wähnten Kunstwerke genommen werden, soweit sich deren Exi-
stenz heute noch nachweisen lässt. Es gelang auch, auf diesem wü-
sten Felde manches zu bestimmen, zumal eine Reihe von
Bildnissen, welche Dürer — seinem Tagebuche zufolge — in
den Niederlanden aufgenommen hat. Es bedarf kaum der Ver-
sicherung, dass bloss solche Zeichnungen in Betracht kamen,
welche die Bürgschaften ihrer Aechtheit an sich tragen. Insbe-
sondere konnte von den Fälschungen aus dem Heller-Derschau'-
schen Nachlasse stillschweigend abgesehen werden, nachdem
ich erst vor Kurzem die Unächtheit dieser, jetzt in den öffent-
lichen Sammlungen von Berlin, Bamberg und Weimar aufbe-
wahrten Profilköpfe nachgewiesen habe. Zeitschrift f. bild. Kunst
i8yi, VI, 144, und Jahrbücher für Kunstw. 1871, IV, 347 ff.
Um so beachtenswerther bleibt, was sich uns von wirklichen