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ich meinen Bruder Hans zu mir; den Andreas aber schickten
wir hinweg.
Sodann, zwei Jahre nach meines Vaters Tode, nahm ich
meine Mutter zu mir, denn sie besass nichts mehr. Und da
wohnte sie bei mir, bis dass man zählte das Jahr i5i3. J)a5
ward sie an einem Dienstag früh plotziich und todtlich krank.
So lag sie ein ganzes Jahr lang darnieder, und von dem ersten
Tage an, da sie krank geworden, über ein Jahr — es war an
einem Dienstag— am ty. Tage des Mai im Jahre t5:z}. ist sie
nach Empfang des heiligen Sakramentes christlich verschieden, to
zwei Stunden vor Nachts. Ich selbst habe ihr vorgebetet. Der
allmächtige Gott sei ihr gnädig! ''
Darnach im Jahre U21, am Sonntag vor Bartholomaei —
es war der i8. Tag des Augustmonates, im Zeichen der Zwil-
linge — ward meine liebe Schwiegermutter, die Hans Freyin, i5
krank. Darauf am 2q. Tag des Herbstmonates (September) ver-
schied sie in der Nacht zur neunten Stunde nach der Nürn-
berger Uhr. Der allmächtige Gott sei ihr gnädig!
Darnach, als man zählte i52a, an Unser lieben Frauen
Tag, da sie im Tempel geopfert ward (21. November), früh 20
vor dem Morgengeläute, ist verschieden Hans Frey, mein
lieber Schwäher, der an die sechs Jahre krank war und auch
in dieser Welt ganz unglaubliche Widerwärtigkeiten erduldet
hat. Auch er ist mit dem Sakrament verschieden. Der allmäch-
tige Gott sei ihm gnädig! 2 5