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3. VOM HAUSSTÄNDE.
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Das Nachfolgende ist meine Habe, die ich schwer erar-
beitet habe mit meiner Hand, denn ich habe nie Gelegenheit
zu grossem Gewinn gehabt. Habe auch grossen Schaden gehabt
dadurch, dass ich verborgte, wofür mir nichts zurückerstattet
5 wurde; desgleichen durch Gesellen, die nicht Rechnung legten.
Auch ist mir einer zu Rom gestorben mit Verlust meiner
Waare.
Deshalb habe ich, da ich im i3. Jahre meiner Ehe ge-
wesen bin, grosse Schulden bezahlt von dem, was ich zu Ve-
ionedig gewonnen hatte.
Dazu einen ziemlich guten Hausrath, gute Kleider, Zinn-
geschirr, gutes Werkzeug, Bettgewand, Truhen und Behälter;
ferner um 100 Gulden Rheinisch gute Farben.
4. VOM TODE DER MUTTER.
1514.
Nun sollt ihr wissen, dass im Jahre i5i3 an einem Diens-
1 5 tag vor der Kreuzwoche meine arme, elende Mutter — die ich
zwei Jahre nach meines Vaters Tode, da sie ganz arm war,
zu mir in meine Pflege genommen hatte, und nachdem sie
q Jahre bei mir gewesen war — eines Morgens plötzlich so
tödtlich krank ward, dass wir die Kammer aufbrachen, weil
20 wir sonst, da sie nicht Öffnen konnte, nicht zu ihr gekonnt
hätten. So trugen wir sie herab in eine Stube und man gab
ihr die beiden Sakramente; denn alle Welt meinte, sie würde