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lonie der Deutschen in Venedig. Gicogna, StoriadeiDogi di Ve-
nezia II.
17, 2g. Patriarch von Aquileia mit dem Sitze in Venedig war damals
der berühmte Gei ehrte und reiche Kunstfreund Domenico Grimani,
Sohn des Dogen Antonio und der Katharina Loredano, geb. 1461.
Er studierte in Florenz, wo er mit den berühmten Humanisten An-
gelo Poliziano und Giovanni Pico della Mirandola Freund-
schaft schloss, ward 1493 Cardinal und am i3. Februar 1498 (d. i.
1497 venetianischen Stiles) Patriarch von Aquileia. 1417 verzichtete
er auf diese Würde zu Gunsten seines Neffen Marino Grimani. Er
starb in Rom am 27. Aug. i523, 62^/3 Jahre alt, und ruht gleichfalls
bei SS. Giovanni e Paolo. Gicogna, Inscrizioni Veneziane, Venedig
1824.I.4.5.
17, 25. es schlägt 7 Uhr in der Nacht, d. i. an diesem Tage nach
unserer Uhr etwa i Uhr Nachts, da die alten venetianischen Tages-
stunden vom Anbruch der Nacht an gezählt wurden bis Sonnenunter-
gang, nach welchem es dann vierundzwanzig schlug. Heute noch ist
diese Stundenrechnung hin und wieder in Italien bräuchlich.
17, 27. Schwäher, d. i. Hans Frey. Siehe 74, 20.
— — Prior bei den Augustinern war von 1504—1507 Eucharius
Carl aus einer Nürnberger Familie, v. Murr. a. a. O.
18, 3. H?lgg*re44<2, ital. Heiterkeit, Freude.
18, 9. Quadro, ital. Gemälde. Dürer meint darunter vielleicht das laut In-
schrift in fünf Tagen vollendete Bild, Christus unter den Schriftge-
lehrten, jetzt in der Galerie Barberini in Rom.
19, 4. Bernhard Holzbeck, bereits oben 11, 9. erwähnt, Genannter im
grossen Rath i5i2 —1522, heirathete 1507 eine Tochter des Patriziers
Hans von Schlammersdorf. Da nun dieser sich 1478 mit einer
Tochter des Lorenz Pirkheimer vermählt hatte, so konnte aller-
dings von einer Verschwägerung mit Wilibald P. in dem weitesten,
damals bräuchlichen Sinne die Rede sein. Lochner, Personennamen 37
u. Handschr.
19, 15. Eure Stube, so viel wie: Euer Kopf, Euer Hirnkasten. Dass Dürer
mit diesem in launiger Redeweise wiederholt gebrauchten Ausdrucke
keinen anderen Begriff verbindet, scheint aus der Vergleichung
folgender Stellen hervorzugehen: i5, 28.: ,,Eine Stube, in die man
die Gedächtnissgötzen setzt, muss mehr als vier Winkel haben":
16, 3.: „dass nicht so viele Kämmerchen im Kopf sind"; 19, 26:
„Wenn man uns glorihciert, so recken wir die Hälse in die Höhe"
— was wohl gleichbedeutend ist mit dem hier gemeinten Hochtragen
des Kopfes. Daher vielleicht auch 16, 32: dankt nur Eurer Stube
(Dachstube, Kopf), dass sie nicht vergass, mir den Gruss der Rechen-
meisterin auszurichten. Volksthümlich wird heute noch allgemein
Dachkammer, Oberstübchen für Kopf gebraucht; daher die bekannte
lonie der Deutschen in Venedig. Gicogna, StoriadeiDogi di Ve-
nezia II.
17, 2g. Patriarch von Aquileia mit dem Sitze in Venedig war damals
der berühmte Gei ehrte und reiche Kunstfreund Domenico Grimani,
Sohn des Dogen Antonio und der Katharina Loredano, geb. 1461.
Er studierte in Florenz, wo er mit den berühmten Humanisten An-
gelo Poliziano und Giovanni Pico della Mirandola Freund-
schaft schloss, ward 1493 Cardinal und am i3. Februar 1498 (d. i.
1497 venetianischen Stiles) Patriarch von Aquileia. 1417 verzichtete
er auf diese Würde zu Gunsten seines Neffen Marino Grimani. Er
starb in Rom am 27. Aug. i523, 62^/3 Jahre alt, und ruht gleichfalls
bei SS. Giovanni e Paolo. Gicogna, Inscrizioni Veneziane, Venedig
1824.I.4.5.
17, 25. es schlägt 7 Uhr in der Nacht, d. i. an diesem Tage nach
unserer Uhr etwa i Uhr Nachts, da die alten venetianischen Tages-
stunden vom Anbruch der Nacht an gezählt wurden bis Sonnenunter-
gang, nach welchem es dann vierundzwanzig schlug. Heute noch ist
diese Stundenrechnung hin und wieder in Italien bräuchlich.
17, 27. Schwäher, d. i. Hans Frey. Siehe 74, 20.
— — Prior bei den Augustinern war von 1504—1507 Eucharius
Carl aus einer Nürnberger Familie, v. Murr. a. a. O.
18, 3. H?lgg*re44<2, ital. Heiterkeit, Freude.
18, 9. Quadro, ital. Gemälde. Dürer meint darunter vielleicht das laut In-
schrift in fünf Tagen vollendete Bild, Christus unter den Schriftge-
lehrten, jetzt in der Galerie Barberini in Rom.
19, 4. Bernhard Holzbeck, bereits oben 11, 9. erwähnt, Genannter im
grossen Rath i5i2 —1522, heirathete 1507 eine Tochter des Patriziers
Hans von Schlammersdorf. Da nun dieser sich 1478 mit einer
Tochter des Lorenz Pirkheimer vermählt hatte, so konnte aller-
dings von einer Verschwägerung mit Wilibald P. in dem weitesten,
damals bräuchlichen Sinne die Rede sein. Lochner, Personennamen 37
u. Handschr.
19, 15. Eure Stube, so viel wie: Euer Kopf, Euer Hirnkasten. Dass Dürer
mit diesem in launiger Redeweise wiederholt gebrauchten Ausdrucke
keinen anderen Begriff verbindet, scheint aus der Vergleichung
folgender Stellen hervorzugehen: i5, 28.: ,,Eine Stube, in die man
die Gedächtnissgötzen setzt, muss mehr als vier Winkel haben":
16, 3.: „dass nicht so viele Kämmerchen im Kopf sind"; 19, 26:
„Wenn man uns glorihciert, so recken wir die Hälse in die Höhe"
— was wohl gleichbedeutend ist mit dem hier gemeinten Hochtragen
des Kopfes. Daher vielleicht auch 16, 32: dankt nur Eurer Stube
(Dachstube, Kopf), dass sie nicht vergass, mir den Gruss der Rechen-
meisterin auszurichten. Volksthümlich wird heute noch allgemein
Dachkammer, Oberstübchen für Kopf gebraucht; daher die bekannte