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Dürer, Albrecht; Thausing, Moritz [Transl.]
Dürers Briefe, Tagebücher und Reime — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 3: Wien, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.28721#0223
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39, 9. Caspar Nütze!, der Sohn Gabriels, geb. um 1471, ist der bedeu-
tendste Mann dieses alten, patricischen Geschlechtes. Er kam i5o2 in
den Rath und ward bald darauf Viertelsmeister. Fortan mit hohen
Stellungen und wichtigen Sendungen betraut, stieg er rasch zu mass-
gebendem Einflüsse im Rathe empor. Nach Anton Tetzel's Sturze
1514 wurde er Pfleger des Claraklosters, mit dessen Aebtissin Cha-
ritas, Pirkheimer's Schwester, er als eifriger Anhänger Lut her's
später in argen Zwiespalt gerieth. Unbeugsam folgte er den Forde-
rungen der neuen Lehre und diente der Reformation in Nürnberg
um so erfolgreicher, seitdem er i52[ Triumvir u. z. Oberster Haupt-
mann und 1524 zweiter Losunger geworden war. Nach 27jähriger
Wirksamkeit im Rathe starb er am 25. Sept. i52C) und liegt auf dem
St. Rochus-Friedhof begraben. Lochner, Lebensläufe ber.Nürnb. 21.
39, 12. zuvor der kaiserl. Majestät drei Jahre lang gedient. Da
Dürer seit dem Jahre i5t2 für Maximilian arbeitete, am 6. Sept.
1515 von diesem ein förmliches Jahresgehalt von ioo H. ausgesetzt
bekam; am 8. Sept. i5i8 aber noch überdiess eine einmalige Anwei-
sung auf 200 fl.; so bleibt es zweifelhaft, auf welche 3 Jahre Dürer
sich hier beruft. Vergl. den folgenden Brief und den Anhang: No. 1, 2
und 4.
39, lg. jene hundert Gulden. Darunter kann das regelmässige Jahresgehalt,
wie auch ein einmaliges Geschenk verstanden werden.
39, 19. der Triumph kann sich auf die mit i5i5 bezeichnete, colossale Ehren-
oder Triumphpforte Maximilian's in Holzschnitt oder auf dessen
freilich unvollendet gebliebenen Triumph-Zug oder Wagen beziehen,
an welchem neben Hans Burgkmair und anderen auch Dürer gear-
beitet hat; oder aber auf beide zugleich, als auf ein zusammengehören-
des Ganzes. Vergl. M. T hau sing, Dürers Triumphwagen und sein
Antheil am Triumphzuge K. Maximilian's I. Mitth. der k. k. Central-
commission XIII. i35.
40, 3. Reichstag von Augsburg im Jahre i5i8, wo Dürer zugegen war
und das Bildniss K. Maximilian's zeichnete, welches mit Dürer's
eigenhändiger Inschrift versehen, in der Albertina auf bewahrt wird.
Es handelt sich hier um eine ausserordentliche, einmalige Verleihung
von 200 fl. neben dem laufenden Jahresgehalt. Siehe Anhang No. 4.
42, 1. Georg Spalatin, eigentlich Georg Burkhard aus Spalt im Bis-
thum Eichstädt und daher Spalatinus, seit 1514 Hofkaplan, Geheim-
schreiber und vertrauter Diener Friedrich des Weisen. Geboren
1484, hatte er seine erste Schulbildung an der Sebaldusschule in
Nürnberg genossen und starb [545 als eifrigerFörderer der Reformation.
43, 3. Schutzbüchlein Martini, d. i. die: Schutzrede und christliche Ant-
wort eines ehrbaren Liebhabers göttlicher Wahrheit der heiligen Schrift
auf Etlicher Widerspruch mit Anzeigung, warum Doctor Martin
Luther's Lehre nicht als unchristiich verworfen, sondern vielmehr
als christlich gehalten werden soll etc. Apologia i5ig. Die Schrift war
 
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