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von Dürer's Freund, dem Rathschreiber Lazarus Spengler anonym
veröffentlicht worden. Luther erwähnt derselben in einem Briefe an
Spalatin vom 18. Jänner i52o (bei de Wette No. CXC1I. Bd. I. 3g5)
mit den Worten : Apologiam vernaculam Nürnbergensem credo ad te
pervenisse, mi Spalatine etc. wodurch auch das Datum von Dürers
Brief beiläufig bestimmt erscheint.
43, 15. mein gnädigster Herr von Mainz ist der Erzbischof Albrecht
von Brandenburg. Der betreffende Kupferstich ist dessen fast von
vorne genommenes Bildniss, Bartsch 102, welches unter dem Namen
,,der kleine Cardinal" berühmt ist, die Jahreszahl i5tg trägt und so-
dann als Titelkupfer des sehr seltenen Heiligthumsbuches der Stifts-
kirche zu St. Moriz und Maria Magdalena in Halle, i52o verwendet
wurde.
44, 7. zwei gedruckte Kreuzchen; sie sind in Gold gestochen,
d. i. zwei Abdrücke einer in Gold gestochenen Darstellung des Ge-
kreuzigten. Damit kann nur der kleine runde, als ,,Degenknopf Kaiser
Maximilian's" bekannte Stich, Bartsch 23 A. gemeint sein, eigent-
lich ein Niello und nicht zum Drucke bestimmt, da im Abdruck die
Aufschrift des Kreuzes verkehrt und Maria zur Linken des Heilandes
erscheint. Wir erfahren hier, dass das Plättchen von Gold war. Das
Schwert, zu dessen Verzierung es diente, befindet sich noch in der
k. k. Ambraser Sammlung zu Wien, doch ist die, dafür bestimmte,
runde Höhlung an der einen Seite des Knopfes jetzt leer.
45, i. Wolf Stromer, aus altem patricischen Geschlecht, geb. 1471, wid-
mete sich nach seiner Studienzeit dem Kriegsdienste. Vor seiner Ver-
mählung mit Ursula Imhof im J. i5i2 befand er sich beim kaiserl.
Kanzler Matthasus Lang, nachmaligem Erzbischof von Salzburg,
der ihn zu verschiedenen, wichtigen Diensten verwendete. Erst i52o
kam er in den Rath; er starb i552.
45, 2. Mein gnädigster Herr von Salzburg, der vielgewandte, einfluss-
reiche, gelehrte und kunstsinnige Geheimschreiber Friedrich's IV. und
Maximilian's I. Matthasus Lang von Wellenberg aus einer alten
Augsburger Familie, geb. 1468. Er ward i5o5 Bischof von Gurk,
i5it Cardinal, dann Coadjutor und seit i5tg Erzbischof von Salz-
burg und starb 1640. Mit Johannes Stabius und Conrad Hein-
fogel widmete ihm Dürer i5i5 die Imagines coeli in Holzschnitt,
Bartsch i5t, i52 und fertigte ihm überdiess verschiedene Skizzen und
Buchzeichen mit seinem Wappen.
45, 45. Freistädtlein ist eine kleine, unfern Neumarkt, also südöstlich
von Nürnberg gelegene Stadt, etwa eine kleine Tagereise von letzte-
rem entfernt.
47, p. gestochene Kupferplatte; von dem anderen Bildniss des Kur-
fürsten, genannt der grosse Cardinal, Bartsch io3, wo Albrecht von
Brandenburg im Profil dargestellt ist. Der Kupferstich trägt die Jahres-
zahl i523 , und befindet sich die Originalzeichnung dazu im Louvre
zu Paris.
von Dürer's Freund, dem Rathschreiber Lazarus Spengler anonym
veröffentlicht worden. Luther erwähnt derselben in einem Briefe an
Spalatin vom 18. Jänner i52o (bei de Wette No. CXC1I. Bd. I. 3g5)
mit den Worten : Apologiam vernaculam Nürnbergensem credo ad te
pervenisse, mi Spalatine etc. wodurch auch das Datum von Dürers
Brief beiläufig bestimmt erscheint.
43, 15. mein gnädigster Herr von Mainz ist der Erzbischof Albrecht
von Brandenburg. Der betreffende Kupferstich ist dessen fast von
vorne genommenes Bildniss, Bartsch 102, welches unter dem Namen
,,der kleine Cardinal" berühmt ist, die Jahreszahl i5tg trägt und so-
dann als Titelkupfer des sehr seltenen Heiligthumsbuches der Stifts-
kirche zu St. Moriz und Maria Magdalena in Halle, i52o verwendet
wurde.
44, 7. zwei gedruckte Kreuzchen; sie sind in Gold gestochen,
d. i. zwei Abdrücke einer in Gold gestochenen Darstellung des Ge-
kreuzigten. Damit kann nur der kleine runde, als ,,Degenknopf Kaiser
Maximilian's" bekannte Stich, Bartsch 23 A. gemeint sein, eigent-
lich ein Niello und nicht zum Drucke bestimmt, da im Abdruck die
Aufschrift des Kreuzes verkehrt und Maria zur Linken des Heilandes
erscheint. Wir erfahren hier, dass das Plättchen von Gold war. Das
Schwert, zu dessen Verzierung es diente, befindet sich noch in der
k. k. Ambraser Sammlung zu Wien, doch ist die, dafür bestimmte,
runde Höhlung an der einen Seite des Knopfes jetzt leer.
45, i. Wolf Stromer, aus altem patricischen Geschlecht, geb. 1471, wid-
mete sich nach seiner Studienzeit dem Kriegsdienste. Vor seiner Ver-
mählung mit Ursula Imhof im J. i5i2 befand er sich beim kaiserl.
Kanzler Matthasus Lang, nachmaligem Erzbischof von Salzburg,
der ihn zu verschiedenen, wichtigen Diensten verwendete. Erst i52o
kam er in den Rath; er starb i552.
45, 2. Mein gnädigster Herr von Salzburg, der vielgewandte, einfluss-
reiche, gelehrte und kunstsinnige Geheimschreiber Friedrich's IV. und
Maximilian's I. Matthasus Lang von Wellenberg aus einer alten
Augsburger Familie, geb. 1468. Er ward i5o5 Bischof von Gurk,
i5it Cardinal, dann Coadjutor und seit i5tg Erzbischof von Salz-
burg und starb 1640. Mit Johannes Stabius und Conrad Hein-
fogel widmete ihm Dürer i5i5 die Imagines coeli in Holzschnitt,
Bartsch i5t, i52 und fertigte ihm überdiess verschiedene Skizzen und
Buchzeichen mit seinem Wappen.
45, 45. Freistädtlein ist eine kleine, unfern Neumarkt, also südöstlich
von Nürnberg gelegene Stadt, etwa eine kleine Tagereise von letzte-
rem entfernt.
47, p. gestochene Kupferplatte; von dem anderen Bildniss des Kur-
fürsten, genannt der grosse Cardinal, Bartsch io3, wo Albrecht von
Brandenburg im Profil dargestellt ist. Der Kupferstich trägt die Jahres-
zahl i523 , und befindet sich die Originalzeichnung dazu im Louvre
zu Paris.