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Dürer, Albrecht; Thausing, Moritz [Übers.]
Dürers Briefe, Tagebücher und Reime — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 3: Wien, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.28721#0264
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154, 9. das Schwert des Simeon bezieht sich auf das Evangelium von
St. Lucas, II. Cap. 35, Vers 3, wo der alte Simeon im Tempel
Marien weissagt: „Ein Schwert wird durch deine Seele gehen."
167, nach Augsburg waren die drei Herren damals auf den dort vom
Kaiser eröffneten Reichstag gegangen. Dürerj entwarf daselbst am
28. Juni i5i8 das Bildniss Kaiser Maximilian's, welches sowohl
für den grossen Holzschnitt, Bartsch i53 und i5^, wie für das Oel-
bild im Belvedere zu Wien als Grundlage diente. Die Originalzeich-
nung Dürer's in der Albertina trägt die Inschrift: Das ist Kaiser
Maximilian; den hab' ich, Albrecht Dürer, zu Augsburg
hoch oben auf der Pfalz in seinem kleinen Stüble konterfeit, da man
zählte i5i8, am Montag nach Johannes Täufer.
168, 1. Sandhäslein. Dies ist nach Lochner das früheste Vorkommen
des Spottnamens Sandhasen, welcher den Nürnbergern mit Bezug
auf die sandige Umgegend der Stadt beigelegt wurde.
168, 3. Pfleger des St. Clara-Klosters war eben damals Kaspar Nützel.
Siehe Anmerkung zu 3g, 9.
168, s. Jahresrechnung. Das Kloster hatte nämlich alljährlich über Ver-
wendung seiner Einkünfte Rechnung zu legen.
168, 17. hi jfgnrz's, d. h. nach Noten; und die vier Rohre oder Stimmen,
Zeile iq, beziehen sich wohl auf die vier Linien der alten Notenzeile.
168, 22. den schwarzweissen Elstern; eine scherzhafte Bezeichnung
schwarz und weiss gekleideter Klosterfrauen z. B. des Predigerordens,
im Gegensatz zu:
168, 24. die grauen Wölfl ein, d. h. die Clarissinnen, welche ein graues
Ordensgewand trugen.
168, 32. scherzhaftes. Im Original stand ohne Zweifel schimpflich,
nicht wie die Herausgeber lasen: schriftlich.
168, 32. hi Mrhafe — ein Wortspiel mit Bezug auf den Namen der Schreiberin,
Charitas.
169, 5. die frommen, reinen Herzen, eine Anspielung auf Augsburger
Klosterfrauen, vielleicht dieselben wie 168, 22.
169, 6. in Achtelnoten; in Kiefhaber's Text steht hi A-rmiipis, hinter
welchem ein: in crowzs, von crowi<3, die Achtelnote, angenommen
wurde.
169, 9. Charitas Pirkheimerin, die älteste, gelehrte Schwester Wilibald
Pirkheimer's, geb. am 21. März 1466. Nach einer sorgfältigen
Erziehung trat sie in's Kloster von St. Clara, in dem sie 53 Jahre
lebte und seit i5o3 bis zu ihrem Tode am ig. Aug. i532 Aebtissin
war. Christoph Scheurl schreibt als Syndicus ,der Universität zu
Bologna am 1. Sept. i5o6 an sie: Und da Ihr statt der Wolle ein
Buch, statt der Spindel die Feder, statt der Nadel den Griffel zu
handhaben gewohnt seid, so seid Ihr über das Mass weiblichen Ver-
 
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