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Thode, Henry; Thode, Henry [Hrsg.]
Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 1): Das Genie und die Welt — Berlin: Grote, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.47066#0407
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1521.

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1521. Anfang September beauftragt M. den Bildhauer Federigo
Frizzi in Rom, den Christus zu vollenden. Dieser ist
bereit, das Wenige auszuführen, was noch zu machen ist. So
schreibt er am 6., Sebastiano am 7. Sept. Es stellt sich aber
heraus, das Urbano noch in Rom ist. Daraufhin wollte Frizzi
zurücktreten, aber M. wünscht, dass er den Auftrag ausführe,
wovon auch Metello Varj schreibt am 27. Sept. M. will zu
Allerheiligen nach Rom kommen. (Frey: Briefe 178—180. Mi-
lanesi: Les corresp. 28.)
1521. 7. Sept, bezeugt ihm Bartolommeo Angiolini aus Rom seine
Verehrung. (Frey: Dichtungen S. 504.)
1521. September wird M. als einer der Prioren ausgeloost, kann aber
das Amt nach dem Gesetze nicht antreten, da am 8. Sept, sein
Bruder Buonarroto einer der 16 Gonfalonieri di Compagnia ge-
worden ist. (Milanesi: Prosp. cronol. 363.)
1521. Kurz vor der Abreise des Kardinals Giulio nach der Lom-
bardei am 29. September hat M. mit ihm ein erneutes Gespräch
wegen der Mediceergrüber. Giulio wünscht, dass der Meister
die Arbeit an den Blöcken betreibe, Gehülfen sende und so viel
arbeite, als möglich, bis zu seiner Rückkehr. Wenn er am Leben
bliebe, wolle er die Fassade ausführen lassen. Er macht Dome-
nico Buoninsegni zu seinem Bevollmächtigten. An diesen wendet
sich M. und theilt ihm seine Bereitschaft mit. (Lett. 411, von
Frey richtig auf Herbst 1521 datirt, nicht 1519.) Buoninsegni
erwidert, er habe keine bestimmten Aufträge vom Kardinal.
(Lett. 421. An Fattucci: Bericht über die Angelegenheit.)
1521. 13. Oktober bittet Niccolö Soderini, Neffe des einstigen Gon-
faloniere, M. um die Pathenschaft bei seinem Sohne. (Frey:
Briefe 181.)
1521. 19. Oktober antwortet Frizzi aus Rom auf Anfrage, wie viel
er für seine Arbeit verlange: 4 Dukaten. Die Statue ist am
Pfeiler neben dem Chor aufgestellt worden. Noch am
2. Nov. aber ist sie nicht enthüllt. (Frey: Briefe 181.)
1521. 26. Oktober schickt M. Frizzi die vier Dukaten. (Ricordi 583.)
1521. 13. November dankt Varj für M.s Anerbieten, eine neue Statue
statt der von Urbano schlecht vollendeten herzustellen, und lehnt
es ab. (Gotti I, 143.)
1521. 19. November schreibt der Bildhauer Vittorio Ghiberti aus
Neapel, dass Pietro Urbano dort einen h. Sebastian arbeite
und nach Spanien gehen wolle. (Frey: Briefe 183.)
1521. 1. Dezember stirbt Leo X.
1521. Dezember. Kardinal Giulio, der nach Florenz zurückgekehrt,
spricht mit M. in vagen Ausdrücken, ohne ihm den Auftrag, die
Denkmäler auszuführen, zu geben. (Lett. 421.)
 
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