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Das Jüngste Gericht
lich demjenigen auf dem Fresko hält es hinter dem Rücken,
der andere weist es, etwa wie Katharina später ihr Rad. Eine
nach unten langende Figur ist später im Fresko auf die linke
Seite des Gemäldes versetzt worden. — Es ist also jetzt die
Gruppe der mittleren Schicht des Gemäldes konzipirt, noch
aber scheinen die Figuren nicht als Märtyrer gedacht, denn
man sieht keine bestimmten Attribute.
IV. Entwurf für die Gruppe der Märtyrer und für
die zur Hölle Hinabgerissenen. London, British
Museum 1895 —9— I5—518. Malcolm 80. Thode 364.
Ber. 1536. St. 75. Abb. Ottley 33. Ber. CXLIV. St. 675, 75.
Die Gruppe der Märtyrer zeigt nur in den zwei Figuren ganz
rechts und im Kreuzträger Beziehung zur eben besprochenen
Zeichnung. Schon treten drei Gestalten des Freskos: Laurentius,
der Kreuzträger, der aber das Kreuz etwas anders hält, und
Simon deutlich in der Stellung auf. Die Gruppe der Stürzen-
den ist ausgebildet, sie zieht sich aber mehr nach der Tiefe
zu, als auf dem Wandgemälde, was darauf schliessen lässt,
dass die Charonsgruppe noch nicht geplant war, sondern wie
auf dem Entwurf II der Sturz bis in die untere rechte Ecke
sich erstrecken sollte. Beibehalten von den hier gegebenen
Gestalten werden im Fresko nur zwei: die von hinten
gesehene auf dem rechten Bein knieende (im Gegensinne)
und der Engel rechts über ihr. Ein zerrender Teufel er-
innert schon allgemein an denjenigen unter der „Wollust". —
Auf dem Blatte sind noch andere Einzelstudien. Eine Gruppe
von drei erschreckt aus einander Stiebenden ist nicht in das
Fresko übergegangen. Die Studie eines nach vorne Schweben-
den (Brust und Arme) war wohl für einen Engel bestimmt,
der einen Verdammten verdrängt: sein linker Arm mit der
geballten Faust ist noch einmal gezeichnet. Eine sitzende
Figur, mit dem rechten Arm hinablangend, scheint für die
Märtyrergruppe bestimmt gewesen zu sein. Noch einmal er-
scheint der Kreuzträger, das Kreuz noch so haltend wie
auf III. Der Rücken des Knieenden. Zwei kleine Skizzen
bringen einen seitwärts zerrenden Teufel, eine andere den
Oberkörper eines Verdammten, der die Hand vor den Kopf
hält (hier taucht also das Motiv des von Teufeln und Schlangen
Umstrickten im Fresko auf). Ferner sehen wir einen Sitzenden,
den Kopf mit dem Arme schützend, einen rücklings hinunter
Gestossenen, einen Knieenden, der die rechte Hand ans Haupt
legt und einen nach vorne Fliegenden, der verzweiflungsvoll
beide Fäuste vor das Gesicht hält. — Auf der Rückseite der
Zeichnung (Abb. St. S. 676, 76) einige jetzt undeutlich skizzirte
Das Jüngste Gericht
lich demjenigen auf dem Fresko hält es hinter dem Rücken,
der andere weist es, etwa wie Katharina später ihr Rad. Eine
nach unten langende Figur ist später im Fresko auf die linke
Seite des Gemäldes versetzt worden. — Es ist also jetzt die
Gruppe der mittleren Schicht des Gemäldes konzipirt, noch
aber scheinen die Figuren nicht als Märtyrer gedacht, denn
man sieht keine bestimmten Attribute.
IV. Entwurf für die Gruppe der Märtyrer und für
die zur Hölle Hinabgerissenen. London, British
Museum 1895 —9— I5—518. Malcolm 80. Thode 364.
Ber. 1536. St. 75. Abb. Ottley 33. Ber. CXLIV. St. 675, 75.
Die Gruppe der Märtyrer zeigt nur in den zwei Figuren ganz
rechts und im Kreuzträger Beziehung zur eben besprochenen
Zeichnung. Schon treten drei Gestalten des Freskos: Laurentius,
der Kreuzträger, der aber das Kreuz etwas anders hält, und
Simon deutlich in der Stellung auf. Die Gruppe der Stürzen-
den ist ausgebildet, sie zieht sich aber mehr nach der Tiefe
zu, als auf dem Wandgemälde, was darauf schliessen lässt,
dass die Charonsgruppe noch nicht geplant war, sondern wie
auf dem Entwurf II der Sturz bis in die untere rechte Ecke
sich erstrecken sollte. Beibehalten von den hier gegebenen
Gestalten werden im Fresko nur zwei: die von hinten
gesehene auf dem rechten Bein knieende (im Gegensinne)
und der Engel rechts über ihr. Ein zerrender Teufel er-
innert schon allgemein an denjenigen unter der „Wollust". —
Auf dem Blatte sind noch andere Einzelstudien. Eine Gruppe
von drei erschreckt aus einander Stiebenden ist nicht in das
Fresko übergegangen. Die Studie eines nach vorne Schweben-
den (Brust und Arme) war wohl für einen Engel bestimmt,
der einen Verdammten verdrängt: sein linker Arm mit der
geballten Faust ist noch einmal gezeichnet. Eine sitzende
Figur, mit dem rechten Arm hinablangend, scheint für die
Märtyrergruppe bestimmt gewesen zu sein. Noch einmal er-
scheint der Kreuzträger, das Kreuz noch so haltend wie
auf III. Der Rücken des Knieenden. Zwei kleine Skizzen
bringen einen seitwärts zerrenden Teufel, eine andere den
Oberkörper eines Verdammten, der die Hand vor den Kopf
hält (hier taucht also das Motiv des von Teufeln und Schlangen
Umstrickten im Fresko auf). Ferner sehen wir einen Sitzenden,
den Kopf mit dem Arme schützend, einen rücklings hinunter
Gestossenen, einen Knieenden, der die rechte Hand ans Haupt
legt und einen nach vorne Fliegenden, der verzweiflungsvoll
beide Fäuste vor das Gesicht hält. — Auf der Rückseite der
Zeichnung (Abb. St. S. 676, 76) einige jetzt undeutlich skizzirte