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Stichkappe der Sixtina.

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GEDANKE UND ANORDNUNG DES GEMÄLDEZYKLUS
Von den Intriguen Bramantes, die den Erfolg gehabt, dass
Michelangelo, nach Vollendung der Papststatue in Bologna, den Auf-
trag erhielt, nicht, wie er gehofft, das Juliusdenkmal auszuführen,
sondern die Decke der Sixtinischen Kapelle zu bemalen, haben wir
früher vernommen (Bd. I, S. 213—217). Schon Anfang 1506 war
dieser Gedanke dem Papste von dem Architekten nahegelegt wor-
den. Nun, Ende März oder Anfang April 1508, beruft Julius den
Meister nach Rom, der trotz seines Widerwillens gegen die Auf-
gabe und trotz seines Sträubens gezwungen ward, sie zu über-
nehmen. Es handelte sich, was wohl zu bedenken ist, damals nur
um die zwölf Apostelgestalten, die ihren Platz an den Gewölbe-
zwickeln finden sollten, und um eine im Übrigen nur ornamentale
 
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