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Stichkappe der Sixtina.

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DER STIL
Erst von neueren Forschern ist die Thatsache beachtet worden,
dass an den Gemälden der Decke, geht man von der Eingangsseite im
Osten nach der Altarwand im Westen zu, gewisse Wandlungen
in der Darstellungsweise sich dem Blicke zeigen. Nicht eigent-
lich befremden kann es, wenn die ersten Historienbilder Kompo-
sitionen aufweisen, die eine reichere und gedrängtere Anordnung der
Personen enthalten, denn dies, wie im Besonderen auch die Klein-
heit der Figuren in der „Sündfluth“, war durch den Vorwurf: die Ge-
schichte Noahs, bedingt, indessen die Schöpfungsszenen eine Be-
schränkung auf wenige und grosse Gestalten forderten. Wohl aber
geben die zunehmenden Dimensionen der Propheten und Sibyllen
(damit zusammenhängend auch die der Steinputten an den Marmor-
thronen), die wachsende Grösse der Verhältnisse, die sich steigernde
 
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