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serhalb zu pernoctiren und zu schlaffen gestatten, auch sonst, womit ein ieder unibgee

oder sein zeit zupringe, ein fleissigs einsehens haben, kein unzeittige zechen oder
anderß, dardurch iemands geergert, verfuirt oder auch sonst molestirt und an
seinen studiis verhindert möchte werden, einichem zulassen oder vergönnen, sonder,
was sich solches verbottener weise zutregt, dasselbig nach (f. 253) Ordnung und
ausweisung der Statuten straffen oder, so ihnen solchs zu schwer wolt sein, ferner
an den provisorem gelangen lassen, welchem, so es weiter allein zu wichtig sein
wurde, soll es furthan an den rectorem und die universitet gepracht werden, und
gentzlichen alle ungehorsamb und mutwillen gepurlichcr und pillicher massen ge-
strafft und gewehret werden.

Dieweil auch bis anhero der prauch gewesen, das ein ieder new ankommen-
der Dionysianer pro introitu uff ein ieden dische ettliche pfund gebrattens und
kantten weins zu geben verbunden gewesen, und aber in demselben ein solcher
mißbrauch eingerissen, das, nachdem die zahl von tag zu tag zugenomen, auch
hieneben ein ieder einen gast hat wollen laden, und die summa am wein aufge-
sogen und gemehrt worden, mancher uff solchen introitum mehr hat wenden
müssen, dann er ein halb iar vor seinem gantzen stipendio einkomen haben mögen,
demnach so ordenen und wollen wir, das hinfur ein novitius oder angeender Dio-
nysianer für sein introitum uff ein disch vier pfund gebrattens und ein virtl weins
geben und weiter keinem weder zu fordern, noch zu geben nichts gestattet
werden soll.

Es soll auch keinem der andern einwohner diß haus, einichen gast für sich
zu laden, und damit der andern kost und tranckh zu schmehlern, erlaupt sein,
es were dann, das derienig, so solchen introitum g'ipt, seiner freund oder vorge-
wesenen praeeeptorem einen oder zween oder auch die seniores domus, den provi-
sorem oder sonst aus den ordinariis oder publicis personis einen dem haus zu
ehren und befurderung hierzu beruffen und laden wurde, in welchem doch alle
zeit ein maß gehalten und niemand weiter, dann wie obsteet, beschwerd und über-
laden werden soll.

(§ 154.) Vom provisore dises hauses1).

Weiter sovil den provisorem dises hauses (f. 254) betrifft, lassen wir es bei
der hergebrachten Ordnung und gewohnheit pleiben, nemlich, das derselbig alle
gefell und einkhomens obgenants haus einnemen, alle wochen davon, was sich
gepuirt, dem probst darzelen, auch sonst, was den hausrath, kuchengeschirr und
anderß, so in dem haus zu pessern oder erstatten ieder zeit vonnötten, ein uffsehens
haben und dem hause zum besten fursein, desselben alleu ierlichs gepürliche
rechnung für der universitet und unsern hierzu verordenten thun, und für solchs
neben anderm den garten, so disem hause zustendig, so lang er sollichs ampt
verwesen thut, ohne einichen eintrag der universitet oder der vier faculteten ein-
haben und geprauchen, auch ihme weiters ierlich zwölf gülden gereicht werden
sollen 2).

(§ 155.) Juramentum provisoris domus Dionysianae3).

Quod fidelis esse velit contubernio domus Dionysianae, commodum eius
promovere, incommodum ac damnum, quoad seiet ac poterit, avertere ac pro-
hibere, caeteraque iuxta praescriptum ac formulam institutionis eiusdem prosequi;

1) C f. 260.

2) Die letzten Worte sind von Erast in C f. 260b hinzugefügt.

3) C f. 260b verweist: reqiiire infra in fine folio 264 iuramentum prouisoris.

Thorbocke, Statuten. 20
 
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