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https://doi.org/10.11588/diglit.8775#0039
III. Basilica Aemilia.
20
quadratischen „Tempio di Giano" gemacht, und dadurch für die Erklärung auf lange
hinaus Verwirrung gestiftet.
Die neusten Ausgrabungen an der Nordseite des Forums haben (1899—1902) den
Grundriß der Basilica klar gestellt und vom Hochbau sehr zahlreiche Stücke ans Licht
gebracht1; zu den letzteren gehören auch die Gebälkstücke, welche uns im folgenden
beschäftigen. H.
Abb. 35. Gebälk der äußeren Halle.
Von der Basilica Aemilia sind drei verschiedene Gebälkreste allgemein bekannt:
a) Die bereits mehrfach zu Vergleich benützte dorische Ordnung der äußeren
Halle (Abb. 352), die nach ihrem Formencharakter wahrscheinlich dem Marmorbau des
Paullus Lepidus angehört, und demnach in den 30er Jahren des letzten vorchristlichen
Jahrhunderts, vielleicht aber auch erst nach 14 v. Chr. entstanden sein dürfte.
b) Unser Gebälk auf Tafel III und
c) Das auf Abb. 33 sichtbare Gebälk, von dem die Aufnahme von Hebrard die
genaueren Maßverhältnisse und Einzelheiten gibt (Abb. 36). Dieses letztere gehört einer
ziemlich kleinen Ordnung an, und es wird richtig sein, es mit Hebrard dem Innenraum
der Basilica, und dort der oberen Ordnung zuzuweisen. Für eine Innenarchitektur be-
zeichnend ist die überaus köstliche Feinheit der Formen; auch die fehlende Wasserrinne
an der Simä deutet in dieser Richtung den Weg; an der dorischen Architektur der
äußeren Halle ist sie tatsächlich vorhanden. Nun erhebt sich aber die Frage : Zu welchem
der beiden Gesimse gehören Fries und Architrav? Sowohl Toebelmann (Taf. III) als
1 Über die neuen Ausgrabungen vgl. Hülsen, Rom. Mitt. XVII (1902), S. 42— 57; 1905, S. 53—62; Vaglieri Bull,
arch. comunale, 1903, p. 83—98; Boni Atti del congresso internazionale di scienze storiche, vol. V, p. 566—570.
2 Nach Hebrard, Fragments antiques, Bl. 97 (1904). Zu vergleichen sind damit die oben genannten Aufnahmen
von Renaissance-Architekten.
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quadratischen „Tempio di Giano" gemacht, und dadurch für die Erklärung auf lange
hinaus Verwirrung gestiftet.
Die neusten Ausgrabungen an der Nordseite des Forums haben (1899—1902) den
Grundriß der Basilica klar gestellt und vom Hochbau sehr zahlreiche Stücke ans Licht
gebracht1; zu den letzteren gehören auch die Gebälkstücke, welche uns im folgenden
beschäftigen. H.
Abb. 35. Gebälk der äußeren Halle.
Von der Basilica Aemilia sind drei verschiedene Gebälkreste allgemein bekannt:
a) Die bereits mehrfach zu Vergleich benützte dorische Ordnung der äußeren
Halle (Abb. 352), die nach ihrem Formencharakter wahrscheinlich dem Marmorbau des
Paullus Lepidus angehört, und demnach in den 30er Jahren des letzten vorchristlichen
Jahrhunderts, vielleicht aber auch erst nach 14 v. Chr. entstanden sein dürfte.
b) Unser Gebälk auf Tafel III und
c) Das auf Abb. 33 sichtbare Gebälk, von dem die Aufnahme von Hebrard die
genaueren Maßverhältnisse und Einzelheiten gibt (Abb. 36). Dieses letztere gehört einer
ziemlich kleinen Ordnung an, und es wird richtig sein, es mit Hebrard dem Innenraum
der Basilica, und dort der oberen Ordnung zuzuweisen. Für eine Innenarchitektur be-
zeichnend ist die überaus köstliche Feinheit der Formen; auch die fehlende Wasserrinne
an der Simä deutet in dieser Richtung den Weg; an der dorischen Architektur der
äußeren Halle ist sie tatsächlich vorhanden. Nun erhebt sich aber die Frage : Zu welchem
der beiden Gesimse gehören Fries und Architrav? Sowohl Toebelmann (Taf. III) als
1 Über die neuen Ausgrabungen vgl. Hülsen, Rom. Mitt. XVII (1902), S. 42— 57; 1905, S. 53—62; Vaglieri Bull,
arch. comunale, 1903, p. 83—98; Boni Atti del congresso internazionale di scienze storiche, vol. V, p. 566—570.
2 Nach Hebrard, Fragments antiques, Bl. 97 (1904). Zu vergleichen sind damit die oben genannten Aufnahmen
von Renaissance-Architekten.