Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6o

F. Toebelmann : Römische Gebälkc.

Abb. 54. Nerva-Forum. Attika.

demnach ein Beispiel einer sehr weitgehenden Lockerung des uralten Motivs der inter-
mittierenden Wellenranke.

Auch an der Sima des Geisons der domitianischen Fragmente im Palazzo Farnese1
kommen Delphine vor; je zwei umschlingen sich und bilden ein stehendes Ornamentmotiv,
das dann mit Blütenkelchen abwechselnd wiederkehrt.

Die Vorliebe für dieses Dekorationsmotiv beginnt wie es scheint, in der flavischen
Architektur und spielt bis in die antoninische hinein eine Rolle. An der Sima unserer
Attika sind die Tierchen etwas plump und dick und nur in einfacher Biegung des Körpers
dargestellt. Verschlungen kommen sie vor an dem vorhin genannten Geison vom Palatin,
an einem ähnlichen im Skizzenbuch des Andr. Coner fol. 082 und am Titusbogen an den
Konsolen, ebenso an einem Kapitell aus dem Vespasian-Tempel in Pompei3 und an einer
Marmorvase imVatikan [Gusman, l'artdecorat.deRome,Taf. 17]. Gegenständig angeordnet
aber finden sie sich — äußerst bewegt und fein empfunden im Umriß — am Gebälk der
Thermen des Agrippa (Taf.XI) und ähnlich an einem hadrianischen Fries auf dem Camposanto
in Pisa (Abb. 60); in freier Anordnung am Fries aus dem runden Hof in der Villa Hadriani

1 Dasselbe Geison auch bei Moreau a. 0. Taf. 6.

2 Papers of the Brit. School at Ronie Ii. fol. 98 v.

3 Weichardt, Fig. 124 u. 125, S. 100.
 
Annotationen