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Abb. 107. Mausoleum der Constantina. Ansicht des Innenraums.

XVIII. Mausoleum der Constantina.

Tafel XXIV.

An der Via Nomentana, etwa zwei Kilometer vor der Stadt, erhebt sieh nahe bei
der aus constantinischer Zeit stammenden Basilika der hl. Agnes, ein Rundbau aus Ziegel-
werk, in seiner Mitte bekrönt von einer geschlossenen Kuppel, deren Tambour auf zwölf
radial gestellten Säulenpaaren ruht. Durch Gebälkstücke über ihren Kompositkapitellen
sind diese Säulenpaare zu Trägern von Rundbögen vereinigt.

Seit dem 6. Jahrhundert trägt das Gebäude den Namen „Basilica der hl. Constantia"
und wird als die Ruhestätte einer Tochter des Kaisers Constantin betrachtet, welche als
„gottgeweihte Jungfrau" gestorben sei. Aber Constantin hat keine Tochter dieses Namens
gehabt, sondern nur eine Tochter Constantina, welche zweimal verheiratet war, zuerst
an den Caesar Hannibalianus, dann an den Gallus. Diese Constantina ist Stifterin der
Kirche der hl. Agnes; ein akrostichisches Gedicht (de Rossi I. Chr. II, 1 p. 45) welches in
der Apsis derselben bis zum 16. Jahrhundert erhalten war, setzt die Form des Namens
(mit der Endung -ina) außer Zweifel. Sie starb im Jahre 354 auf einer Reise in Bithynien,
ihr Leichnam wurde nach Rom überführt und dort an der Via Nomentana bestattet.
Ammianus Marcellinus, dem wir diese Nachricht verdanken, fügt hinzu, daß auch die Gattin
des Kaisers Julianus, Helena, in dem Mausoleum der Constantina ihre letzte Ruhestätte
 
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