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Tools & tillage: a journal on the history of the implements of cultivation and other agricultural processes — 7.1992/​1995

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Editorial
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https://doi.org/10.11588/diglit.49004#0078

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VORWORT - Seit dem Erscheinen des letz-
ten Heftes haben sich mancherlei Verande-
rungen ergeben, die auch die Richtung der
zukiinftigen Arbeit mitbestimmen werden.
Nach der jetzt zuende gehenden schwierigen
Zeit, die das Internationale Sekretariat zu be-
stehen hatte, gilt es, diese Veranderungen
nach Kraften zu nutzen.
Als erstes aber mbchten die beiden Mither-
ausgeber Grith Lerche sehr hertzlich zum
Abschlufi ihres Doktorates an der Kbnigli-
chen Veterinar- und Landwirtschafts-Hoch-
schule gratulieren. Ihre experimentell fun-
dierte Arbeit, die sich mit den Pfltigen und
der Boden bearbeitung in Danemark von der
Wikingerzeit bis um 1800 befafit, liegt nun als
eine umfangreiche Untersuchung vor und er-
hellt viele Fragen des mittelalterlichen Acker-
baus, die bis heute nicht eindeutig zu beant-
worten waren. Ein wesentlicher Teil der neu
gewonnenen Erkenntnisse beruht auf den ge-
nauen Beobachtungen, die bei mehrjahrigen
praktischen Pfliigeversuchen gewonnen wer-
den konnten. Die Bedeutung der Untersu-
chung wird sich erst in zukunft recht erwei-
sen, wenn Agrarhistoriker, Bodenkundler
und andere diese Ergebnisse zur Kenntms
nehmen und in ihre eigenen Forschungen ein-
beziehen.
Seit dem l.Mai 1995 befindet sich das In-
ternationale Sekretariat in der Koniglichen
Veterinar- und Landwirtschafts-Hochschule.
Zu unserer Freude bleibt das Nationalmu-
seum auch weiterhin Herausgeber von Tools
and Tillage, aber Anschrift und Name des Se-
kretaritas werden sich andern (vgl. Titelseite),
und die Herasugeber streben zukfinftig eine
Erweiterung der Themenbereiche an, obwohl
an der grundsatzlichen Aufgabenstellung von
Tools & Tillage festgehalten werden soil.
Die Beitrage des vorliegenden Heftes er-
strecken sich geographich von Schottland,
den Niederlanden und dem Baltikum bis hin

zum fernen China, und zeitlich vom friihen
Neolithikum bis zum friihen Mittelalter.
In alien 5 Aufsatzen spielen Datierungen
mit Hilfe der Radiocarbon-Methode eine
wichtige Rolle bei der Interpretation der Er-
gebnisse. Sie erlaubt wesentlich genauere Al-
terbestimmungen, als das friiher auf der Basis
allgemeiner Uberlegungen und Typologien
der Fall sein konnte. Oft sind die Funde so
fragmentarisch, daft eine einigermafien si-
chere Datierung landwirtschaftlicher Gerate
und Praktiken nur mit solchen naturwissen-
schaftlichen Methoden moglich ist.
Es trifft sich gut, daft wir in diesem Heft
mcht nur fiber die jiingsten Untersuchungen
zu Keltischen Fluren, Blockfluren und Strei-
fenfluren in Estland berichten kbnnen, son-
dern auch fiber den Versuch, die schmalen
vorgeschichlichen Wdlbiicker in Schottland
mit spatmittelalterlichen und friihneuzeitli-
chen Flurarten in Verbindung zu setzen.
Aufierdem bringen wir eine Besprechung von
Viggo Nielsens Buch fiber Keltische Fluren.
Damit diirfte dieser Themenbereich ein gutes
Stiick voran gebracht worden sein.
Ganz ungewohnlich sind die Belege fur die
Anfange neolithischen Landbaus und die
diesbezfiglichen Funde von Arbeitsgeraten
aus Litauen und China, die wir in diesem
Heft bringen. Sie legen den Gedanken nahe,
dafi es vor allem Frauen waren, die durch die
Anlage kleiner Pflanzungen eine besondere
Rolle bei der Entwicklung des Pflanzenbaus
gespielt haben.
Wir freuen uns stets, auch solche Informa-
tionen einzubeziehen, die altere Vorstellun-
gen korrigieren kbnnen. In diesem Zusam-
menhang erschient uns die Neudatierung der
eisenzeitlichen Hakenpflugscharen von
Drenthe/Niederlande . besonders beachtens-
wert.
In den vergangenen Jahren wartete so viel
Tortsetzung auf Seite 118
 
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