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Tools & tillage: a journal on the history of the implements of cultivation and other agricultural processes — 7.1992/​1995

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Lühning, Arnold: [Rezension von: Jens-Jürgen Penack, Die eisernen eisenzeitlichen Erntegeräte im freien Germanien]
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Mohan, Vijneshu: [Rezension von: Axel Steensberg, First clearance husbandry, traditional techniques throughout the world
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https://doi.org/10.11588/diglit.49004#0133

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TOOLS & TILLAGE VII 2-3 1993-1994

121

Spezialisierung auf ganz bestimmte und eben nur
diese Anwendungsbereiche noch viel deutlicher
zum Ausdruck kommen, wenn nicht nur die Ei-
senteile sondern auch die dazugehdrigen hblzer-
nen Griffe haufiger erhalten geblieben waren. Der
Verfasser beriihrt diese Frage uberhaupt nicht, ob-
wohl Steensberg drei danische Funde (Vimose und
Herning) veroffentlicht hat, die eindrucksvoll vor
Augen ftihren, welche Bedeutung die sorgfaltig
bearbeitete Form des Griffes fiir eine Kraft spa-
rende und Leistung fordernde Anwendung des
Gerates besitzt. Im ubrigen konnte die Vielfalt der
Grifformen vor allem bei Hausensen und Haken-
sicheln der jiingeren Neuzeit eine Vorstellung da-
von vermitteln, wie grofi der Formenreichtum bei
Griffen eisenzeitlicher Erntegerate gewesen sein
kann. Die walzenfbrmigen Griffe der von Penack
benutzten 10 Nachbildungen (Abb. 24 u. 41), die
offenbar alle mit (urspriinglich nicht vorhande-
nen) Zwingen versehen sind, lassen davon
allerdings nichts ahnen.
Mifilich ist aufierdem, dafi die in der Arbeit im-
mer wieder benutzten Fachausdriicke an keiner
Stelle genau erlautert werden. Spatestens ab dem
3. Kapitel, das die Formen der Erntegerate behan-
delt, beginnt der nicht versierte Leser nach einer
klaren Definition von Begriffen wie »Angel«,
»Griffzunge«, »Hamme« und »Schaft«, oder
»Baum«, »Griff«, »Stiel« und »Wurf«, oder
»Blatt« und »Klinge«, zu suchen, die der verfasser
offenbar auch synonym verwendet, ohne dafi Ab-
sichten oder Griinde daftir erkennbar werden. So
fallt es schwer, deutliche Vorstellungen von den
Objekten zu gewinnen, zumal die Dissertation ab-
gesehen von den bereits genannten Umrifizeich-
nungen keine weiteren Fundabbildungen enthalt.
Dieser Unanschaulichkeit in der Art der Be-
schreibung entspricht die von Unscharfen und
hblzerner Steifheit gepragte Diktion, die die ganze
Arbeit durchzieht und sie zu einer trockenen Lek-
tiire macht. Sie beeintrachtigt auch den SchluEteil,
in dem Penack die Ergebnisse seiner Untersuchun-
gen noch einmal rekapituliert. Diese Ergebnisse
fiigen sich zwanglos in das bisherige Bild der Ent-
wicklungs- und Verbreitungsgeschichte eiserner
Erntegerate von der vorromischen Eisenzeit bis
zur Vblkerwanderungszeit ein. Sie bestatigen in
weitem Umfang bereits fruher gewonnene Er-

kenntnisse, sie tragen zur Vervollstandigung des
Fundbildes in bisher weniger erforschten Regio-
nen bei, lassen aber auch die weiterhin bestehen-
den Unsicherheiten bei Funktionszuschreibungen,
vor allem fiir Hakensicheln und Laubmesser,
deutlich erkennen. So ist die Arbeit ein weiterer
Schritt auf dem von Steensberg vorgezeichneten
Weg zu einer Kulturgeschichte der Erntegerate als
Teil einer allgemeinen Landwirtschaftsgeschichte.
Arnold Luhning

AXEL STEENSBERG: Fire Clearance Husband-
ry, Traditional Techniques Throughout the World.
Publication No 9 The Royal Danish Academy of
Sciences and Letters’ Commission for Research on
the History of Agricultural Implements and Field
Structures. Poul Kristensen Grafisk Virksomhed,
Herning 1993. 239 pp. Price 375 DKK. ISBN
87 7468 366 7.
Axel Steensberg has written Fire Clearance Hus-
bandry in a characteristically lucid style. The main
text is in three parts. There is an introduction, and
conclusions are drawn towards the end. The book
also contains an exhaustive list of references and a
well arranged index.
In the preface, Steensberg explains that he has
written the book to encourage the younger gener-
ation to (further) elucidate interrelationships be-
tween climate, soil, vegetation and micro flora and
fauna. Steensberg introduces the reader to the use-
fulness of fire clearance from Palaeolithic times. It
is proposed that for clearance by fire even axes
were not essentially required.
The introduction deals also with the contempo-
rary problem of air pollution. The author states,
for example, the case of Denmark where the prac-
tice of fire clearance is now banned as it is likely to
pollute the air. Steensberg highlights the working
process where similar challenges are met with sim-
ilar adequate means. This appears to be an ideal
condition obtainable in favourable circumstances
including the capacity of the actors to learn. The
discussions on spiritual implications are avoided
throughout the text.
The author then takes the reader on an academic
 
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