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Der Jubilant BRIEFKA S TEN

Pech

„Meier muss
zu Hause feiern!

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Ja

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Oskar H., G ii s t r o w. Als Dutzendmensch
können Sie nur dann eine eigene Persönlichkeit wer-
den, wenn es Ihnen gelingt, den anderen elf die
Nachmacherei auszureden. Für gewöhnlich genügt
eine kleine Anzahlung, da auch die Gegenseite daran
interessiert ist, nur mit sich selbst verwechselt zu
werden.
Barbara U., Stade. Rostflecken entfernt
man mit einem Magneten. Angina ist kein Brot-
aufstrich, sondern eine Katzenart. Hannover liegt
an der Leine, weil es sonst mit den Welfen heult.
Der Walfisch bringt die Jungen lebendig zur Welt,
weil er mit toten Mädchen nichts anzufangen weiss.
Gwendolin S., Schwenningen. Rasier-
messer mit zwei Rücken gibt es nicht, wahrscheinlich
hat man Ihnen ein Stemmeisen verkauft. Ein Kinder-
wagen mit Schwingachse wäre sicher aufzutreiben,
aber was wollen Sie mit dem Kleinen zu Neujahr
auf dem Matterhorn? Fahren Sie lieber in die
deutsche Frischei! Was das Bügelbrett anlangt, können
Sie den Mann natürlich darauf festnageln.
Beate V., Merseburg. Mit Verjüngungs-
mitteln kann man nicht vorsichtig genug sein, Ihr
Herr Gemahl hätte keinesfalls die ganze Schachtel
auf einmal zu sich nehmen dürfen. Dass er jetzt mit
den Kindern im Rinnstein herumtrudelt und aus
Eierpampe kleine Männel baut, wird sich mit den
Jahren langsam geben, der Teilnahme am Frank-
furter Bundesschiessen steht trotzdem nichts im Wege.
Fussballer in Tübingen. Ihr Vorschlag,
durch Einbeziehung eines zweiten Balles und Schaf-
fung eines dritten Tores auch das Publikum aktiver
zum Sport heranzuziehen, hat vieles für sich, zumal
das Uniformverbot ohnehin das alte Prinzip zweier
Mannschaften illusorisch macht.
Berliner Humor
„Ist das nicht empörend, geht da doch vorhin der
Eduard an mir ganz dicht vorbei und tut so, als ob
er mich nicht sähe!"
„Ach, det musste ihm nich übelnehm, der is ja so
kurzsichtich, detta noch beim Schlafen eene Brille
braucht, damitta richtich sieht, watta träumt!“
Zeitgemäss

„Wie geht’s, lieber Freund?“
„Bei mir: Känguruh!“
„????“
„Mit leerem Beutel grosse Sprünge machen!“
H. O.

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiim

Steuern an Ritter

Zeichnung

Und

Der Ex-Herzog von Sachsen-/
dings 21 Millionen kriegen!

Herr Herzog nicht vergessen, für die Aufheb
für den Verzicht auf die erste Nacht eine \
Entschädigung zu verlangen?“

Lo bemerkt ihn schon von weitem, den Rolf,
spiegelt sich in einer Schaufensterscheibe, macht
Toilette —,' aber Rolf bemerkt sie gar nicht.
Wie er aber herankommt, hat sie das Pech, hin-
zufallen, mitten auf der Strasse, wobei ihre hin-
reissend schönen Beine — — —
Und hat ferner das Pech, dass ausgerechnet der
Eduard Unbefugt herbeihüpft, um sie aufzuh-— --
„Lassen Sie mich doch, Mensch“, schimpft Lo,
„Sie sind ja gar nicht gemeint!“ H. Rewald

Für die Redaktion verantwortlich: Hans Flemming, Berlin-Lichterfelde. Einsendungen an den „Ulk“ sind ausschlies
erfolgen nur, wenn ein frankierter und adressierter Briefumschlag beiliegt. Druck und Verlag v

den Unsinn geglaubt! Ich habe dem Herrn, mit
dem ich seit zwei Monaten anonym korrespon-
diere, mein Bild geschickt —“
„Verstehe! Und er ist nicht gekommen—“
„Doch ist er gekommen — aber sonst alles
ganz anders. Du musst wissen, ich hatte ihm ein
Bild geschickt, auf dem neben mir meine Elvira
von Wendelstein abgebildet war, die auf der
Rassehundeschau mit dem zweiten Preis —“
„Ich kenne das Bild“, nickt Otto Appa.
„Ja, und da ist er gekommen und hat gesagt,
er wäre ganz begeistert —“
„Also was hast du gegen das Orakel?!“
„— ganz begeistert von dem Tier, sagt das
Scheusal, und er sei nur gekommen, um den
Pudel zu kaufen!“

Gemüt
Pauline hat Zahnschmerzen.
Paul kommt spät nach Haus.
„Wenn doch erst die Nacht vorbei wäre“, jam-
mert Pauline, „ich werde wegen meiner Zahn-
schmerzen kein Auge zutun können!“
Brummt Paul, das Gemüt:
„Das trifft sich ja prächtig, Pauline — da kannst
du mich morgen früh um vier Uhr wecken, weil ich
mit dem Zug weg muss.“ J. H. R.

Was, schon Silvester 31?! Dann ists ab morgen mit meiner olympischen
Ruhe aus!

haben
eigenschaft und

Melittas
Ueberraschung
„Bleigiessen? — Kömmt für mich gar nicht
in Frage“, hatte Melitta Nelke erklärt, die sich
schon den ganzen Abend inaktiv verhalten hatte.
Aber dann hatte sie sich doch überreden lassen
und mit säuerlichem Lächeln den Löffel mit
dem geschmolzenen Blei — nicht ohne dabei
geziert den kleinen Finger abzuspreizen — in
das Wasserbad zischen lassen. Als man das
verworrene Klümpchen dann als einen Pudel
deutete, verliess sie den Tisch beleidigt, was über-
haupt ihr Normalzustand zu Silvester zu sein
schien, und rief von der Couch — ihrem
Schmollwinkel — her: „Mit Orakeln könnt ihr
mich — jagen!“ Anschliessend begann sie,
sich irgendwie hysterisch mit den Kissen zu be-
schäftigen.
Der gute Otto Appa zieht ihr sanft das zum
Knäul geballte Seidenkissen aus den Händen:
„Du jammerst mich, Melitta.“ Er ist der
Gatte von Melittas Schwester, die zwar auch
nicht hübsch, aber immerhin einige Lustren
jünger ist als Fräulein Melitta. „Den ganzen
Abend schon —“
„Ach, ihr Männer! Ein Mann hat mir
jetzt gerade noch gefehlt!“
„Der Ansicht war ich schon immer“, will
Otto Appa sagen, aber er fragt statt dessen:
„Hast du Pech gehabt? Wenn ja, dann mein
herzlichstes Beileid im voraus —“
„Pech ist gar kein Ausdruck!“ fährt Me-
litta hoch. „Die Augen hätte ich ihm auskratzen
können. Und alles wegen dieses blöden Orakels.
Und wegen . . .“ Und nun folgt wieder eine
in die Couchkissen geschluchzte Heulserie.
„Welches Orakel?“ fragt der gute Otto.
„Na, das von der Domahack doch! Ich war
doch vorgestern bei Frau Domahack, der Karten-
schlägerin. .Orakel lügen nie!* hat die Doma-
hack gesagt, ,und ehe das Jahr zur Rüste geht,
wird Ihnen eine grosse Ueberraschung blühen.
Sie werden einem schwarzen, edlen Mann über
dem kurzen Weg ein Bild senden, und er wird,
noch ehe das Jahr zu Ende ist, begeistert herbei-
eilen.* Und ich — ich“, seufzt Melitta, „habe

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Zeichnungen von Huber

richten; Rücksendung
 
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