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Ullersberger, Franz Xaver
Die Steinmetzzeichen des Überlinger Münsters — Überlingen, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.8331#0005
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Die Steinmehzeichen des Aeöerkinger Wünsters

Die Baugcschichte sämmtlicher großen Kirchen bietet wegcn Mangels an Urknndcn,
Eaubüchern nnd Kirchcnrechnungen fast dnrchweg sehr bedentcnde nnd bcdanernswcrthe
Lücken. Es enthalün abcr auch all unsere großen Bantcn sowohl in ihrem Jnncrn,
als Aeußern, eine ott recht große Neihe historischcr Nolizen in den sog. Steinmctz;eichen;
diese, oft kanm beachteten Zcichen crzählcn nns in ihrcr niwergünglichen Steinschrist
nicht nur wann und tion welchen Meistcrn ein Ban begonnen nnd fortgeführt wnrde,
sondern sie geben nns in ihrer Ecsammthcit eine sehr genane Tetailgcschichte dcs betr.
Banes nnd lassen nns bercchtigte und wohlbegründite Schlüsse über nrsprüngliche Anlage,
spätere Vcrändernngcn nnd Znthatcn, übcr wesentliche nnd znfällige Banmomente, über
Styl und Geschmack rc. in reicher Fülle zichen.

Aber leider gleichen nnsere Steinmetzzcichen bis jetzt dcn Hieroglyphen, che man
deren Schlüssel in der Jnschrift pon Nosette gefnnden hatte; wir zwcifeln aber kcinen
Augenblick, daß auch recht bald die Stunde schlägt, in welcher der Schlüssel für nnsere
Steinmetzzeichen gefunden wird, wo dieselben dann nicht mehr als ein hartes, schwer
zn lösendes Räthscl, sondern als cin offenes Bnch erscheinen, in welchcm in knrzen,
aber pollständigen nnd wahrcn Zügen die Geschichte unserer großcn Bauten geschildcrt ist.

Wenn wir nun im Nachstehenden es nnternehmen, den gcchrten Bauverständigen
die Steinmetzzeichen des Ueberlinger Münstcrs zur Kenntniß zu bringcn, so geschieht dies
in der Hoffnnng, daß durch die gütige Theilnahme der Kcnner wieder cin Theil dieses
bis jetzt nicht gelöstcn Räthsels seine Lösung finde, und wäre es auch nnr cin einziges
dieser Zcichen, die bis jetzt sämmtliche nnbekannt sind, das mit Sicherheit einem be-
stimmten Meistcr zngewiescn wcrden könnte, so wäre das schon dankcnswerther Gewinn.

Der Heransgeber erlanbt sich deshalb an alle diejenigen, welche Jnteresse nnd Ver-
ständniß für die Kunst- nnd Bangeschichtc nnserer großen nnd herrlichen Kirchenbanten
besitzen, die ergcbenste Bitte zu richren, ihm darüber gcfälligste Mittheilung machen zn


 
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