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Ullersberger, Franz Xaver
Die Steinmetzzeichen des Überlinger Münsters — Überlingen, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.8331#0008
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eine schöne Zahl solcher Steininetzzeichen an dcm Acußern unseres Münsters, das aus
sehr weichem Molasscsaiidstein erbant ist, dnrch die Unbiiden der Witternng zerstört wnrde.

Zndem wir nnn znr näheren Erlänternng dieser Zeichen nbergehen, crlauben wir
uns die Bemerknng, daß wir znr Bergleichnng der Steinmetzzeichen am Ulmer Münster
mit jcnen des unserigen, die sehr gediegenen Arbcitcn des Herrn Diakonus und Schul-
inspeklors A. Klcmm in Geislingen benützen.

Erste Periode 1353—1429.

Sait mrch drm Grirndplair drs Gderchard IlabrNj

welcher ans dieser ganzen Zeit allein als Banmcistcr bekannt ist. Dieser Zeilranm
zerfällt in zwei dentlich geschiedcne Abschnitte,

ü. Mo» der Grttndsteinregttng 1353 vis zur Hloü'enduttg «nd Kinweihung
des Khores am Hstcrmontage 1408. Zeit dcr Hochgothik;') wahrscheinlichcrweise
ist hier der Südthurm in seinem nnteru Theilc noch ein Ucberrest der frühcrcn St. Nikolaus-
kirche und gehört mit sciuen strengen Formen der feingothischen Zeit an; wir trennen
jedoch im Nachstehcndcn bezüglich der Steinmctzzeichen Thnrm und Ehor nicht oon einandcr.
1) An der Austenseite des Südthurmes begegneu wir den Stein-
metzzeichen, welche anf nuserer lithographirtcn Tafel unter
Nro. 1 —13 incl. angeführt siud. Diese Zeichen wiederholen sich aber
anch sowohl an dcr Jnuenseite des Chores, als an den Strebepfeilcrn und zwar:
a,. Nro. 1 an der Nische dcS ersten und bicrten Chorfeusters und am zweiten,
vierten nnd scchsten Strebcpfciler außerhalb des Chores, wobei wir das
Fenster östlich ncben der Sakristei des Hosannathurmes (Cpistclseite) als
erstes bezeichncn uud tion dort nach Ost und Nord um deu Altar herum
weiter zählcn; die gleiche Zählung haltcn wir anch bei dcn Strebcpfeilern
des Chores inne.

1i. Nro. 2 am vicrtcn und fünften Chorstrebcpfeiler und am dritten Chorfenster.
Tieses Zeichen stimmt mit jenem, welches Herr Klemm in seiner Abhandlung
„Ueber die Stcinmetzzeichen des Ulmer Münsters" untcr Nro. 68 abgebildet
hat, völlig übercin; ebenso unsere Nro. 6 mit seinen Nro. 12 und 53;
o. Zeichen Nro. 7 am zweiten Chorfenster;

ä. Zeicheu Nro. 9 an der Nische des crsten Chorfensters und am crsten Strebe-
pfcilcr des Chores;

o. Zcichen Nro. 10 an der Nische des zwciten Chorfensters, am fünften und
sechsten Chorstrebcpfcilcr sowie anch an der Waud des südlichen Seitenschiffes.

1) Vgl. vr. O. Mothes JllustrirteZ Bauterikou, Baud II. S. sSö fs.
 
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