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46 mäda2) genannt, an dem Abhänge eines hohen Hügels, der
sich an die östlichste Verzweigung des Berges Sorös anschliefst,
begrenzt im Osten von einem kleinen Bache Lari, der noch im
August, als ich dort war, Wasser hatte, im Süden von dem
im Sommer trocknen Bett des Asopus. Die Stadtmauern Ta-
nagra's, die sich trotz ihres zerstörten Zustandes doch noch
in ihrer ganzen Ausdehnung erkennen lassen, ziehen sich von
dem Gipfel des Hügels bis in die Nähe der beiden Bäche
hinab, wo sie eine grofse, nach Südosten geneigte Fläche ein-
schliefsen, die zum Theil beackert wird. Von den Mauern
haben sich einzelne Stücke und die Ueberreste von zwei engen
Thoren erhalten. Das Baumaterial ist ein Gemisch aus Qua-
dern und polygonen Steinen von schwärzlicher Farbe, die theils
ohne Ordnung, theils sorgfältig zusammen gefügt sind. Im
Innern der Mauern entdeckt man noch mehrere Substructionen,
und zwar besonders eine sehr gut erhaltene, aus schwarzen
■Quadern auf der terrassenförmigen Abflachung des Hügels in
, der Nähe des Gipfels. Noch etwas höher, fast oben ist das
Theater an der halbkreisförmigen Höhlung leicht zu erkennen,
wiewohl sich von den Sitzen nichts über dem Boden erhalten
hat. Da Pausanias nach der Erwähnung der Tempel des Dio-
nysus, der Themis, der Aphrodite, des Apollo und der beiden
Heiligthümer des Hermes in Tanagra zum nahen Theater übei*-
geht und daran die lobende Bemerkung knüpft, dafs die Ta-
nagraeer ihren Heiligthümern einen getrennten Ort, fern von
den Wohnhäusern, angewiesen hätten, so müssen wohl alle
diese Tempel auf der Fläche unterhalb des Theaters gelegen
haben3). Doch läfst die Richtung des Unterbaus von Süden

a) jJ rQcunääa scheint ein Albanesisches Wort zu sein und Anhöhe
zu bedeuten.

3) Da Dicaearch die aiiägxHa der Bewohner lobt, so läfst sich
schwerlich denken, dafs sie ihre Häuser mit Luxus geschmückt hatten,
wefshalb ich vermuthe, dafs statt toTs dLiSSu oixiöiv zu lesen ist xdig
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