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IV.

Ueber die Lage Trojas.

Rhein. Mus. N. F. III, S. 573 - 608.

573 1 iraeus, den 27. Juli 1843. — So eben komme ich von einer
Reise nach Troja zurück, und da die Quarantainegesetze mich
zwingen, noch einige Tage an Bord zu bleiben, so benutze
ich diese Zeit, um die Resultate meiner dortigen Untersuchungen
kurz zusammenzustellen. Der Schauplatz der Iliade war schon
im Alterthum ein Lieblingspunkt der Reisenden und ein Gegen-
stand gelehrter Forschungen und ist dieses in neuester Zeit
wiederum geworden. Die Alten hatten zu Strabos Zeit über
die Lage der Homerischen Stadt zwei verschiedene Ansichten,
eine wissenschaftliche, welche das sogenannte Dorf der Ilienser
(xoöfitj "iXiwv) im Hintergrunde des Scamandrischen Thals da-
für erklärte, und eine populäre, nach welcher das später ge-
gründete Aeolische Ilion in der Nähe des Zusammenflusses
des Scamander und Simois auf der alten Stelle stand. Herr
Lechevalier hat zu diesen Meinungen eine dritte hinzugefügt,
welche sich immer mehr befestigen zu wollen scheint und noch
kürzlich in der Allg. Zeit. (7. Febr. 1843 Beil. 38 ff.) einen
geistreichen Vertheidiger gefunden hat. Lechevalier verwirft
beide Ansichten des Alterthums und verlegt die berühmte Stadt
auf die felsige Anhöhe Baalih über dem jetzigen Dorfe Bunär-
baschi. Herr Dr. von Eckenbrecher hat sich kürzlich in einer
Abhandlung über die Lage des Homerischen Ilion der Neue-
 
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