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rung Lechevaliers entgegengesetzt und mit Scharfsinn die Be-
hauptung der Hienser vertheidigt. Lechevalier und seine An-
hänger mufsten, um ihre Annahme mit einiger Consequenz
durchführen zu können, die Namen der Flüsse Scamander und
Simois, den Grabhügel des Aesyetes und viele andere Dinge
gewaltsam versetzen und erklären, Demetrius und Strabo seien
hierüber in den* gröfsten Irrthümern befangen gewesen. Herr
von Eckenbrecher hat das Vei'dienst, den beiden erwähnten 574
Hauptflüssen des Trojanischen Gebiets die ihnen im Alterthum
allgemein beigelegten Namen wiedergegeben und diese so be-
stimmt zu haben, wie sie schon d'Anville auf seiner Karte von
Troas nach den Zeugnissen der Alten angesetzt hatte. Was
aber die von Herrn Eckenbrecher behauptete Identität des Aeo-
lischen Ilion mit der Trojanischen Stadt betrifft, hoffe ich,
theils mit den Gründen, die Strabo anführt, theils mit einigen
anderen, die von ihm übergangen sind, hinlänglich beweisen
zu können, dafs sie unhaltbar ist. So oft ich mich mit der
Topographie jener Gegenden beschäftigte, schien es mir vor
Allem wichtig zu sein, die Lage des Dorfs der Hienser
genauer zu bestimmen, als es bisher geschehen ist, und dann
zu untersuchen, ob sich Homers Erzählung, wie Strabo be-
hauptet, mit diesem Punkte vereinigen lasse, und ich richtete
deshalb bei meiner Anwesenheit an Ort und Stelle hierauf
mein besonderes Augenmerk.
Am 7. dieses Monats stieg ich mit meinem sehr verehrten
Freunde, Herrn Dr. P. Colquhoun, in Beschika-bay, einer gro- ■
fsen, von Kriegsschiffen viel besuchten Rhede, ans Land. Wir
hatten durch die besondere Gnade Sr. Maj. des Königs von
Griechenland den Königlichen Kutter für die Reise nach Troja
und Rhodos zu unserer Disposition erhalten, und waren über
Syra und Tenedos gefahren, von wo aus wir nach kurzem
Aufenthalte zu der genannten Bucht hinüberschifften und dort
Anker warfen. Die Rhede ist offen, aber im Sommer, wo
keine starken Süd- oder Westwinde zu fürchten sind, hinlänglich
rung Lechevaliers entgegengesetzt und mit Scharfsinn die Be-
hauptung der Hienser vertheidigt. Lechevalier und seine An-
hänger mufsten, um ihre Annahme mit einiger Consequenz
durchführen zu können, die Namen der Flüsse Scamander und
Simois, den Grabhügel des Aesyetes und viele andere Dinge
gewaltsam versetzen und erklären, Demetrius und Strabo seien
hierüber in den* gröfsten Irrthümern befangen gewesen. Herr
von Eckenbrecher hat das Vei'dienst, den beiden erwähnten 574
Hauptflüssen des Trojanischen Gebiets die ihnen im Alterthum
allgemein beigelegten Namen wiedergegeben und diese so be-
stimmt zu haben, wie sie schon d'Anville auf seiner Karte von
Troas nach den Zeugnissen der Alten angesetzt hatte. Was
aber die von Herrn Eckenbrecher behauptete Identität des Aeo-
lischen Ilion mit der Trojanischen Stadt betrifft, hoffe ich,
theils mit den Gründen, die Strabo anführt, theils mit einigen
anderen, die von ihm übergangen sind, hinlänglich beweisen
zu können, dafs sie unhaltbar ist. So oft ich mich mit der
Topographie jener Gegenden beschäftigte, schien es mir vor
Allem wichtig zu sein, die Lage des Dorfs der Hienser
genauer zu bestimmen, als es bisher geschehen ist, und dann
zu untersuchen, ob sich Homers Erzählung, wie Strabo be-
hauptet, mit diesem Punkte vereinigen lasse, und ich richtete
deshalb bei meiner Anwesenheit an Ort und Stelle hierauf
mein besonderes Augenmerk.
Am 7. dieses Monats stieg ich mit meinem sehr verehrten
Freunde, Herrn Dr. P. Colquhoun, in Beschika-bay, einer gro- ■
fsen, von Kriegsschiffen viel besuchten Rhede, ans Land. Wir
hatten durch die besondere Gnade Sr. Maj. des Königs von
Griechenland den Königlichen Kutter für die Reise nach Troja
und Rhodos zu unserer Disposition erhalten, und waren über
Syra und Tenedos gefahren, von wo aus wir nach kurzem
Aufenthalte zu der genannten Bucht hinüberschifften und dort
Anker warfen. Die Rhede ist offen, aber im Sommer, wo
keine starken Süd- oder Westwinde zu fürchten sind, hinlänglich