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steht die Capelle des heiligen Elias. Die Aussicht ist weit,
man erkennt von hier Tanagra und das Meer. Sowohl in der
Akropole, als am Abhänge fand ich mehrere antike Ziegel-
scherben, zwischen der Burg und dem Dorfe einen anderen
Rest einer polygonen Mauer, im Dorfe selbst einen unver-
58 sehrten Quaderstein mit sehr alten Schriftzügen. Der Name
ist nicht griechisch27); es scheint ein Grabstein zu sein. In
der Dorfkirche des heiligen Demetrios ist links neben dem
Altar ein aus Stein gehauener und mit einem Blätterkranz
verzierter gothischer Spitzbogen eingemauert, der einer kleinen
Fränkischen Kirche angehört haben mag. Neben der Kirche
steht ein viereckiger Fränkischer Thurm, in dessen Innerem
sich noch eine Wand und ein Spitzgewölbe erhalten haben.

Welcher alte Ort hier gelegen haben mag, läfst sich un-
möglich bestimmen; vielleicht Ilesium28), welches Homer er-
wähnt, oder Tegyra29), welches Scolus benachbart gewesen
sein soll.

Auf dem vier Stunden langen Wege von Chlibotzari nach
Theben kommt man zuerst zu dem kleinen Dörfchen Musta-
phades. Auch in dessen Nähe stofsen wir wieder auf einen
verfallenen Fränkischen Thurm und alte Quadern. Eine halbe
Stunde vor Theben trifft man am Wege der Reihe nach drei
Quellen an, deren mittlere Kalatg Kogädaig heifst. Von hier
aus geht man unterhalb der Quelle des Ismenus neben der
Kirche des heiligen Lukas hin nach Theben.

«) Vj/HI>l>OP d. i. XtjMon oder da n = m nach Boeotischer Or-
thographie Xaidifön.

») II. II, 498. Vgl. Et. M. älQimo'v und Theophr. II. Plant. IV, 11.
M) Sohol. Tzetz. Lycophr. 646.

Ulrichs, Reisen II.
 
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