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- . 304

om Hafen der Achaeer scheint sich trotz der Vorrückung der
Ufer des Meerbusens noch ein ' Ueberbleibsel im Karanlik-
limän am Rhoeteum erhalten zu haben, wo jetzt der Simois
sich mündet. Dafs dort ein Ankerplatz war, geht aus Xeno-
phon53) hervor, und nach einer Erzählung bei Sozomenus zu
urtheilen, scheint dort noch in Byzantinischer Zeit ein guter
Hafen gewesen zu sein, der jetzt aber völlig versandet ist.
Homers Erzählung erlaubt indefs nicht, hier das Lager der
Achaeer anzusetzen, denn es wäre auf dem Wege von Ilion
zu den Schiffen wohl der Simois, aber nie der Scamander zu
überschreiten. Homer bedient sich in Betreff der Achaeischen
Schiffsstation nur der Ausdrücke: yiwv, dxrij, alytaXög,
&ig, tpd^a&og, Qijypiv, sagt aber nie, die Schiffe hätten in
einem Hafen, h[iijj>, gelegen, während er doch sonst oft
Häfen anführt. Hiezu kommt, dafs man nach der Erzählung
von Patroclus Begräbnifs sein und Achills Grab unfern des
Lagers und des Schiffs zu suchen hat. Das hohe Ufer, an
welchem die Schiffe wegen der Enge des Raumes in Reihen
hinter einander standen, der Sand und die Dünen an der
Brandung des Meeres, besonders aber, dafs man nach dem
Zusammenhang der ganzen Iliade nothwendig das Lager der
Achaeer am linken Ufer des Scamander suchen mufs, scheinen
hinlänglich zu beweisen, dafs Strabos Annahme die allein
richtige ist. Noch jetzt finden Schiffe unterhalb des Paschä-
tepe am ganzen Ufer guten Ankergrund. Die Lage des Dorfes
Jenischehr (NGriech. verstümmelt 'lavh'Cagi genannt) recht-
fertigt vollkommen die allgemeine Annahme, dafs hier das
Vorgebirge und die Stadt Sigeum gelegen habe, und es fan-
den sich noch vor wenigen Jahren dort alte Fundamente, die
aber jetzt verbraucht oder überbaut sind.

63) Hell. 1,1.2.
 
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