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I ncunab ein
Schule der Miniaturmalerei vor uns haben. Und zwar handelt es sich hier um ein besonders
schönes Stück: Jede Seite bietet mit den roten und blauen Initialen ein farbenprächtiges
Bild, in der Ornamentik der Bordüren tritt mit den sehr getreuen Tier- und Pflanzendar-
stellungen bereits der Naturalismus der Renaissance hervor, während die großen Bild-Dar-
stellungen noch ganz vom Geiste innigster Religiosität des Mittelalters erfüllt sind. Die
durchweg vorzügliche Erhaltung, zumal in dem originalen Einband, berechtigt dazu, das
Exemplar als ein Prachtstück seiner Gattung zu bezeichnen.
(Siehe Abbildung Tafel I.)
2 FRANZÖSISCHES MINIATURENBLATT. Pergamentblatt mit lateini-
scher Schrift: Gebete. — Französisch, 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
8°. Vorder-und Rückseite des Blattes mit reicher Miniaturmalerei:
Jeder Vers mit einer Initiale aus poliertem Gold und Farben, in den
leeren Zeilen ebenso ausgeführte Schlußstücke. An der rechten bezw.
linken Seite eine breite Randleiste, mattgold, darauf eine bunte Blatt-
ranke m. Blüten u.Vögeln. Schönes Stück von frischer Erhaltung 130,—
3 LIBER PRECUM. — Manuscript auf Pergament. Deutsch, ver-
mutlich rheinisch. Um i48o. Kl. 8°. 11 Bll. Kalendarium, 168 Bll. Text
(davon 2 Bll. im 17. Jahrh. auf Papier ergänzt), (angebunden: 5 Bll.
Noten mit Text auf Papier, Handschrift d. 17. Jahrh.) Gothische Schrift,
rubriziert. Mit 1 / großen Initialen und die ganze Seite umrahmenden
Bordüren aus Ranken und Blumen in gold, blau und rot. Später
Ganzlederbd. mit Schließen.60,-*-
Einige Bll. fehlen, sehr scharf beschnitten. Gute deutsche Provinzarbeit des ausgehenden
Mittelalters, besonders als paläographisches Dokument von Wert.
EPISTOLA R. SÄMUELIS, Santorso 1476, siehe Nr. 317.
SENSENSCHMIDT-DRUCK
3a IS1DORUS HISPALENSIS, De summo bono. o. O. u. J. (Nürnberg,
Johann Sensenschmidt, ca. 1475.) Fol. 65 Bll. n. n., 37 Z., 5 Bll. weiß.
Goth. Char. Mit vielen roten und blauen Initialen, rubriziert. Halb-
lederband. Fol. / r.: „Incipit über primus beati Ysidori de summo
bono ...“ .. (Kolophon)-. „De summo bono Isidori hispalensis episcopi
Liber finit felieiter Nurenberge.“.150,—
Panzer VI, 2.29, 517. Hain 9282. Graesse III, 452. Bl. 1 u. 10 von alter Hand der Druck-
type sehr getreu kopiert.
Job. Sensenschmidt aus Eger war der Begründer der Druckkunst in Nürnberg 5 er begann
Utopia / Antiquariat und Buchhandlung / Berlip
I ncunab ein
Schule der Miniaturmalerei vor uns haben. Und zwar handelt es sich hier um ein besonders
schönes Stück: Jede Seite bietet mit den roten und blauen Initialen ein farbenprächtiges
Bild, in der Ornamentik der Bordüren tritt mit den sehr getreuen Tier- und Pflanzendar-
stellungen bereits der Naturalismus der Renaissance hervor, während die großen Bild-Dar-
stellungen noch ganz vom Geiste innigster Religiosität des Mittelalters erfüllt sind. Die
durchweg vorzügliche Erhaltung, zumal in dem originalen Einband, berechtigt dazu, das
Exemplar als ein Prachtstück seiner Gattung zu bezeichnen.
(Siehe Abbildung Tafel I.)
2 FRANZÖSISCHES MINIATURENBLATT. Pergamentblatt mit lateini-
scher Schrift: Gebete. — Französisch, 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
8°. Vorder-und Rückseite des Blattes mit reicher Miniaturmalerei:
Jeder Vers mit einer Initiale aus poliertem Gold und Farben, in den
leeren Zeilen ebenso ausgeführte Schlußstücke. An der rechten bezw.
linken Seite eine breite Randleiste, mattgold, darauf eine bunte Blatt-
ranke m. Blüten u.Vögeln. Schönes Stück von frischer Erhaltung 130,—
3 LIBER PRECUM. — Manuscript auf Pergament. Deutsch, ver-
mutlich rheinisch. Um i48o. Kl. 8°. 11 Bll. Kalendarium, 168 Bll. Text
(davon 2 Bll. im 17. Jahrh. auf Papier ergänzt), (angebunden: 5 Bll.
Noten mit Text auf Papier, Handschrift d. 17. Jahrh.) Gothische Schrift,
rubriziert. Mit 1 / großen Initialen und die ganze Seite umrahmenden
Bordüren aus Ranken und Blumen in gold, blau und rot. Später
Ganzlederbd. mit Schließen.60,-*-
Einige Bll. fehlen, sehr scharf beschnitten. Gute deutsche Provinzarbeit des ausgehenden
Mittelalters, besonders als paläographisches Dokument von Wert.
EPISTOLA R. SÄMUELIS, Santorso 1476, siehe Nr. 317.
SENSENSCHMIDT-DRUCK
3a IS1DORUS HISPALENSIS, De summo bono. o. O. u. J. (Nürnberg,
Johann Sensenschmidt, ca. 1475.) Fol. 65 Bll. n. n., 37 Z., 5 Bll. weiß.
Goth. Char. Mit vielen roten und blauen Initialen, rubriziert. Halb-
lederband. Fol. / r.: „Incipit über primus beati Ysidori de summo
bono ...“ .. (Kolophon)-. „De summo bono Isidori hispalensis episcopi
Liber finit felieiter Nurenberge.“.150,—
Panzer VI, 2.29, 517. Hain 9282. Graesse III, 452. Bl. 1 u. 10 von alter Hand der Druck-
type sehr getreu kopiert.
Job. Sensenschmidt aus Eger war der Begründer der Druckkunst in Nürnberg 5 er begann
Utopia / Antiquariat und Buchhandlung / Berlip